Hmmmm, vielleicht was übers autofahren in Marokko …
Als wir vom flughafen losdüsen schlagen wir – dank guter vorbereitung mit Google-Earth – schon mal vermutlich die richtige richtung ein … das ändert allerdings nichts am fehlen jedweglicher hinweis- oder straßenschilder die einem sagen auf welchem verkehrsweg man sich gerade befindet … also nicht wie bei uns wo alle naselang steht: „A1“ oder „B174“ … nichts, nada … nach unzähligen kreisverkehren (Malta lässt grüßen) endlich ein hinweisschild, dass wir zumindest in richtung Essaouira unterwegs sind – HURRA!
Es ist schon gewöhnungsbedürftig auf einer straße unterwegs zu sein, die irgendwas zwischen zwei und vier fahrspuren hat, je nachdem ob zufällig bodenmarkierungen vorhanden sind, und wo die anderen verkehrsteilnehmer blinken offensichtlich als schwäche empfinden … trotzdem wurschteln wir uns tapfer durchs gewühl, und nachdem Agadir endlich hinter uns liegt wird’s echt lässig …
Ein tipp für alle die wirklich gerne schöne strecken fahren, die N1 von Agadir nach Essaouira ist eine wunderschöne welche …
Meist am meer entlang, dazwischen geschwungen und verschlungen über kleinere erhebungen, ringsum fast nix außer natur, ab und zu ein paar kleine dörfer … wir haben auch das glück, dass fast kein verkehr ist und nur eine polizeikontrolle :o)
Zeitweise kommt sogar ein wenig Islandfeeling auf …
Zwischendurch machen wir einen kleinen abstecher nach Ait Bihi (liegt oberhalb vom surferparadies Taghazout) und besuchen Nasia. Kennengelernt haben wir das mädl vor sechs jahren auf unserm asientrip beim abhängen auf Ko Chang … Es ist total nett Nasia wiederzusehen, leider haben wir nicht viel zeit, weil noch viel weg …
Spät, zu spät (es ist schon finster und eigentlich wollte ich nicht im dunkeln fahren) erreichen wir Essaouria … auto abstellen, „AirBnB“-habitat beziehen und dann das große – na ja – problem: wo bekommen wir ein bier her? Denn das war der plan: ankommen, was zu trinken besorgen und auf der dachterrasse konsumieren.
Aber, so einfach ist das nicht. Alle standeln haben nur wasser, cola oder andere safteln … nicht den ersehnten hopfensaft …
So mache ich mich auf den weg den heiligen gral zu finden …
Auf der straße rede ich einen jungen kerl an und frage ihn wo es denn hier bier zu kaufen gibt. Er erwidert, dass er weiß wo und mich gerne hinbringt. Wir schlendern also durch die medina (=> altstadt), unterhalten uns ein wenig holprig (mit französisch ist es hier um eckhäuser leichter als mit englisch) und die gasseln werden immer schmaler, die menschen weniger und die beleuchtung nimmt auch ab … ganz geheuer ist mir das nicht, ich lasse schon mal einen gewissen abstand zu ihm um im fall der fälle schnell wegrennen zu können.
Schlussendlich führt er mich zu einem versteckten beisl am ende einer sackgasse samt türsteher, wo auch die strenggläubigen sich ab und zu einen tropfen gönnen können …
Ich bekomm meine vier kleinen bierschen und am rückweg kommt dann das, mit dem ich eh schon gerechnet habe – er will einen obolus für seine dienste … blöderweise hab ich nur noch recht große scheine, was ihn nicht stört, mich aber irgendwie schon … nach einigem hin und her kann ich ihm begreiflich machen, dass ich zuerst den schein zerkleinern will und er fügt sich unwillig in sein schicksal …
Endlich bin ich ihn los, finde auch wieder z’haus zur Tini, die entgegen meinen befürchtungen noch nicht all zu arg in sorge um mich ist …
So wird’s doch noch was mit dem drink am dach, aber nur einen weil es recht frisch und windig ist :o)
Stefan
Hier noch das
Chronicle zum heutigen Tag.
2015-03-17
Außer dass wir den ganzen tag kreuz und quer durch die Medina flitzen, uns an den vielen schönen, bunten und exotischen details erfreuen, der muezzin genauso wie in Istanbul nervt (wobei sie hier relativ kurz ertönen), passiert nix außergewöhnliches … drum lassen wir einfach die bilder für sich sprechen :o)
Stefan
Hier noch das
Chronicle zum heutigen Tag.