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Komm flieg mit // The trip begins here
Sofia // 23.03.2008

Mehr oder weniger ein Einkehrtag

Ostersonntag um kurz nach 9.00 Uhr morgens. Nun ist die Stadt wirklich wie ausgestorben. Eine Handvoll Passanten und einige wenige Autos begegnen uns auf dem Weg zum – Überraschung: „Happy Grill“!!

Neben MacDonalds die einzige Frühstücksoase, wir sind also quasi Opfer der Umstände…Und, trotz allem ist es fein dort. Um diese Zeit sind wir beinahe die einzigen Gäste. Am Nachmittag wird es sich hier wieder - wie gestern - extrem abspielen, aber da hamma nun wirklich was anderes vor…

Irina hat uns gestern Abend nämlich noch zu einem Kaffee bei Ihren Eltern eingeladen. Die wollen natürlich die Wiener kennenlernen. So haben wir uns um 11.00 Uhr bei ihr ums Eck verabredet. Da noch Zeit genug ist wollen wir die gesamte Strecke zu Fuß bewältigen. Wie schon erwähnt, sind die Distanzen nicht all zu weit.
Wir sind schon ur gespannt. Erstens natürlich darauf wie Irinas Eltern so sind und zweitens wie die Wohnung ausschaut. Das ist ja immer so ein kleines Fragezeichen wenn man an einem fremden Ort ist. Wie wohnen die denn? Und in den seltensten Fällen bekommt man eine Antwort.

Also quer durch die Stadt bis zur Endhaltestelle der 2er Linie pilgern und, kaum sind wir angelangt, bricht die Sonne durch, wir setzten auf einem Bankerl und saugen die Strahlen in uns auf.
Kleiner Einschub: Beim spazieren gehen muss man gut Acht geben, denn der Boden ist recht tückisch. Fehlende Pflastersteine, verschobene oder zersplitterte Betonplatten, unmotiviert auftauchende Löcher und Gruben – da ist das Knöcherl recht schnell verknackst.
Noch schön gesättigt und erwärmt freuen wir uns auf einen Kaffee. Aber natürlich bleibts nicht dabei. Als wir bei Irinas Eltern – die, nebenbei bemerkt, total nett sind - eintreffen, ist der ganze Wohnzimmertisch mit Futter bedeckt. Panetone, Fruchttorte, mit Käse gefüllte Blätterteigrollen, gekochte Eier, Tee, Kaffee, Cola und Eistee wartet auf uns. Höflich (und gierig) wie wir sind, langen wir natürlich zu. Mitten ins Völlen hinein bemerkt Irina so nebenbei, dass sie in einem typisch bulgarischen Restaurant einen Tisch reserviert hat. Also nix mit verdauen. Direkt nach Frühstück und Kaffee mit Beilagen also ins näxte Beisl. Ein wirklich nettes Lokal mit dem schönen Namen „unter den Linden“ und viel hölzernem Interieur und vielen, alten Ziergegenständen erwartet uns. Der Wille in die kulinarischen Köstlichkeiten Bulgariens einzutauchen ist zwar da, aber das Fleisch ist schwach, bzw. schon zu angefüllt. So werden nur kleine Speisen (Tini probierte „Mish-Mash“ – ein nicht näher identifizierbares, traditionelles Gericht...war lecker!) zum – dringend notwendigen Bier – geordert.

Kurz vorm Platzen versammeln wir uns draußen und Irina wartet mit dem nächsten Vorschlag auf: Mit der Seilbahn den Hausberg bezwingen. Die Anregung wird allseitig positiv aufgenommen, zwei Taxis geordert und los geht’s.
Aber, zum ersten Mal Pech, die Seilbahn hat wegen zu starkem Wind am Berg oben geschlossen. So fahren wir wieder zum Ausgangspunkt zurück und von dort geht’s durch einen Park am Stadion (umringt von Polizei, weil ein Match angesagt ist) vorbei zum nächsten Einkehrpunkt namens Perfekt.
Wieder das alte Spiel: Bier und Kaffee wird geordert und vernichtet.

Auch die nächste Etappe läuft nach demselben Schema ab. Zuerst ein wenig spazieren und schauen, dann wieder stärken. Diesmal haben wir ein nettes Open-Air Beisl in der Nähe des Präsidentenpalasts gefunden. Hier verleben wir die Abenddämmerung und harren so lange aus, bis es für Tini und mich Zeit wird zum Hotel zurückzukehren und die Schlüssel abzugeben.

Begleitet und beschützt durch Irina kommen wir rechtzeitig an, packen unsere sieben Sachen zusammen und warten vor der Tür auf den Hotelmanager :o)
Da noch etwas Zeit ist gehen die Mädels Zigaretten und Bier einkaufen, ein bissi was müssen wir ja schließlich mitbringen. Völlig aufgeregt kommen sie zurück, die Tini hat einen Taschendieb „erlegt“. Er wollte grad der Irina in die Jacke greifen, sie hat es zufällig gesehen, ihm auf die Hand gedroschen und laut geschimpft. Er hat anscheinend nicht wirklich reagiert, sondern nur sein Messer gezeigt – Zeit für einen dezenten Rückzug.

Nachdem alle Formalitäten erledigt sind bringt uns ein Taxi zum Flughafen. Natürlich sind wir zu früh dran und heben noch einen im Restaurant. Dann noch eine kleine Überraschung: Der Flug hat Verspätung. Anfangs ist das nur geraten, denn es ist einfach niemand da den man fragen könnte. Alle Rollläden sind unten, die Gepäckkontrolleure packen auch schon zusammen, FlugbegleiterInnen und dergleichen gibt es weit und breit nicht. Ein kurzer Rückruf ihn Wien bestätigt die Vermutung, ein halbes Stundal müssen wir noch ausharren.

Der Flug geht mitten durch einen wüsten Sturm. Der Pilot hat alle Außenlichter eingeschaltet und so sieht man – wie in einem echten Action-Streifen – Schnee und Regen über die Tragflächen toben. Echt, ein bisschen mulmig wird mir schon bei dem Anblick. Was die Turbine da an Wasser schlucken muss, schon erstaunlich dass das Werkl unter diesen Umstanden funktioniert.

Aber wir kommen wohlbehalten an und werden glücklicherweise von den Riepls abgeholt. So sind wir flott zu Hause und freuen uns schon auf den nächsten Tag, der mit Foti-aussuchen verbracht werden wird…

Stefan


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