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Komm flieg mit // The trip begins here
Morocco // 20.03.2015

Und => Action

Eine der schönsten autofahrten unseres lebens, hollywoodflair und spektakuläre landschaften …

Die fahrt von Oualidia nach Ouarzazate bietet wirklich alles an abwechslung was man sich vorstellen kann. Zuerst gondeln wir über kleine landstraßen mitten durch üppiges grün, schäfchenwolken am himmel, Trevor Hall im cd-player … alles easy, alles super …

Zwischendurch passieren wir kleinere ortschaften - die landstraßen führen immer mitten durch die ansiedlungen - dabei kommt regelmäßig wild-west feeling ala 18tes jahrhundert auf, denn so akzeptabel der fahrbahnbelag durchaus ist (bis auf diverse löcher und spurrillen, engstellen und bankette die bis zu einem halben meter unter dem straßenniveau sind), in den städtchen selber herrscht meist nur matsch und gatsch vor …
Kutschen, autos, mopeds, lkw’s, radfahrer und fußgänger wuseln wild durcheinander und man muss höllisch aufpassen niemanden anzufahren … schneller wie schrittempo geht meist eh nicht, obwohl ein 60iger erlaubt wäre …

Um Marrakesch haben sie mittlerweile zum glück eine umfahrung gebaut, aber ohne navi würden wir uns heillos verzetteln … Tini kauert konzentriert über karte und handy, behält dabei auch noch die straßenschilder im aug und steuert mich souverän durch das chaos …

Endlich haben wir das stadtgebiet hinter uns und steuern das heutige ziel an …
Wenn ich nach all der zeit in Wien noch ein wenig vorarlberger blut in den adern habe, dann kommt das jetzt voll zur geltung! 170 (in worten: hundertsiebzig) kilometer extremste serpentinen! Die berge werden immer höher, die landschaft karger … irgendwann liegt ringsum schnee und zwischendurch brausen wir durch sturm und nebel … HERRLICH !!!!!!

Anstelle der prognostizierten 5 ½ stunden brauchen wir schlußendlich deren aber neun, obwohl wir kaum stehenbleiben. Ur schad, denn alle paar meter wär ein fotostop angebracht … aber die dunkelheit naht und - eh wissen …
Tini fotet und filmt während der fahrt wie a narrische um wenigstens ein wenig dokumentation zu haben …

Endlich kommen wir in Tabourathe (liegt ca. 20km vor Ouarzazate ) an und beziehen unser refugium … noch stunden später haben wir ein wenig einen schwankenden gang … die vielen kurven hängen uns noch nach … dazu kommt der recht kräftige wind ... das alles verwirrt das hirndal und das gleichgewichtsfeeling …
Aber, ein feines abendessen und einige – für hiesige verhältnisse recht günstige – bierchen renken das alles wieder ein :o)

Stefan




2015-03-21


Auf dem weg nach Ouarzazate kommen wir an den filmstudios vorbei. In dieser gegend wurden ja einige bekannte Hollywood blockbuster gedreht, zumindest teile davon … man könnte an einer führung durch die anlage teilnehmen, aber das ist nix für uns … wir lassen uns gerne verzaubern und wollen nicht hinter die kulissen blicken …
Vor unserer abfahrt hab ich auf Google-Maps gleich hinter der stadt einen see entdeckt und den als eines der tagesziele auserkoren … wir schaffen es auch wirklich durch die stadt, nehmen die richtigen abzweigungen und gelangen zum wasser … was aber von oben recht lässig ausgesehen hat, entpuppt sich als golfressort … menschenleer und eher öde … ein paar neubauten mit pools und so … fad!!!! Aber der see ist recht nett und fotogen :o)

Also zruck in die stadt, teepause auf einer der vielen dachterrassen. Dann noch einen hupfer in die Kasbah Taourirt und einen abstecher in die Medina. Da wie dort müssen wir uns derwehren, weil jeder zweite ein passionierter touristenführer ist und uns für wirklich „small money“ die schönsten und verstecktesten ecken zeigen will … außerdem seien beide echte labyrinthe und ohne guide würden wir nie mehr rausfinden ... pffffff … da haben wir uns schon an ganz anderen orten nicht verirrt :o)
Die Kasbah ist nicht wirklich umwerfend … steile, enge stiegen und bedrückend niedere räumlichkeiten … einige zwar mit wirklich wunderschönen decken ausgestattet, aber der bringer isses nicht … für zwei euronen eintritt aber voll ok …
Die Medina hingegen lässt sich gut an … sehr verwinkelt und abgewohnt, also authentisch … ein älterer standler zaaht uns in den innenhof eines privathauses und erzählt uns wie damals und heute hochzeiten ablaufen … sehr lustig und auch interessant … dann muss Tini höflicherweise noch mit in seinen shop und er zeigt ihr alle möglichen salben, kosmetika und tee’s … schlußendlich kauft sie ihm – natürlich – noch ein sackerl davon ab, er kann aber nicht wechseln. So ruft er einen anderen kerl, der schnappt sich die kohle und ist weg. Wir ihm nach, dicht gefolgt von einem junker, der schon die ganze zeit um uns herumschlich …
Aber, wir bekommen das wechselgeld, es war keine böse absicht dahinter, nur ein bissi a verständigungsproblem …
Aber den neuen stalker bekommen wir nicht so einfach los … ständig lächelnd und französch brabbelnd klebt er an unseren fersen und verleidet somit eine weitere inspektion der altstadt … Also verlassen wir diese und wenden uns dem highlight des tages zu:

Ait Ben Haddou ist ein altes befestigtes dorf und hat schon für manche filme als kulisse hergehalten … sehr eindrucksvoll diese festung! Zwar bröckelt es schon an allen ecken und enden, aber nach wie vor bewohnt und touristentechnisch gut besucht …
Gleich beim eingang kommen wir mit einem pärchen ins gespräch … zwei netten Bayern … Natürlich meine erste frage: „wie löst ihr hier das bierproblem?“
„Ach - sagen sie - wir haben 110 dosen und zwei flaschen whiskey mit im camper“ :o) Kluge leute …
Wir quatschen noch eine weile, dann erstürmen wir die lehmburg und zu unserm glück ziehen böse, dunkle, ungemein plakative (aber regenfreie) wolken auf … ein optisches paradies tut sich auf und wir suhlen uns darin :o)

Stefan


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