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Komm flieg mit // The trip begins here
KUBA // 24.01.2012

Nekropoliphilie

Ein tag der toten - erst ein friedhof, dann der platz der revolutionäre und zum schluß das nachtleben ...

Da wir noch ur viel stadtzeit haben, können wir alles gemächlich angehen.
Somit peilen wir heute vorerst nur ein ziel an, die "Necropolis Cristobal Colon" - ein riesiger friedhof der über eine million verstorbene beherbergt. Angelegt wie eine stadt für die toten, in rasterform mit nummerierten gassen und teilweise vierspurigen fahrbahnen (für die lebenden) ...

Um dahin zu gelangen wandern wir cirka zwei kilometer die calle 25 entlang, sie sollte uns direkt zum nordtor führen. Wir schlendern durch eine typische wohngegend in der sich schicke, säulengestützte häuser mit desolaten bruchbuden abwechseln. Dazwischen mal ein hochhaus, ein kircherl, eine Schule, ein park.

Alles ist sehr grün, was das spazieren sehr angenehm macht, beim foten aber manchmal stört. Und, wir werden höchstens zwei- bis dreimal angequatscht - eine wohltat!

Beim friedhof angekommen sammeln wir neue kräfte im Cafe 25y12 (also ein cafe an der ecke wo der sich die calle 25 mit der calle 12 kreuzt) bei limo und bier. Im schatten lümmelnd beobachten wir das rege treiben auf dieser recht befahrenen kreuzung. Nach einer stunde relaxen gemmas an.

Am eingang werden uns gleich mal 5CUC pro nase abgeknöpft ... grmbl ... im guide steht was von 1CUC ... ok, der ist schon fünf jahre alt und die inflation schläft nicht :o(
Aber, es ist die kohle allemal wert. Schlichte grabsteine, unmengen an skulpturen und aufwändig gestaltete mausoleen soweit das auge reicht, einer hat sich sogar eine minipyramide bauen lassen.
Dazwischen schattenspendende bäume die zum auskühlen einladen.

Eine kleine ewigkeit (na ja, ist ja auch ein friedhof) erkunden wir die anlage, bis wir uns wieder im Cafe 25y12 wiederfinden, wo wir uns von der strapaz erholen.
Ein paar bierschen und - todesmutig - ein cheeseburger, gibt uns kraft für den heimweg und um einen kleinen haken zur "Plaza de la Revolucion" zu schlagen.

Ein umweg der eigentlich für die katz ist. Die plaza besteht aus einer großen fläche die von durchzugsstraßen umrahmt ist. Auf zwei gebäuden prangen die antlitze von revolutionären, für Jose Marti wurde ein pompöses, eher schiaches denkmal errichtet. Viel polizei und militär, die einem vorschreiben wo man gehen und von wo aus man bilder schießen darf ... das plazerl darf man sich bei einem Havanabesuch auf jeden fall schenken ...

Zum abendessen gemma ins "El Conejito" (bedeutet: kleines kaninchen) und - natürlich - probieren wir so ein hoppelvieh ... lecker ist es ja, aber nicht wirklich ausgiebig und wegen den kleinen knochen extrem mühsam zu essen. Aber halt mal was anderes als bohnen und reis ...

Die anschließende Mojitojagd führt uns unter anderem (wiedermal) ins Hotel National, aber die kellner ignorieren uns einfach. Haben wahrscheinlich einen tisch gewählt, der außerhalb ihres aktionsradius liegt. So a faule bagage.
Aber auch sonst verläuft die jagd negativ. Vermutlich sind wir zu früh dran, denn dass es hier überhaupt keine gscheiten beiseln gibt ist unvorstellbar.

Dann also Plan B, der funktioniert immer!
Bier besorgen und es ganz gemühtlich am balkon süffeln.
Die können uns alle mal gernhaben!

Stefan

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