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Komm flieg mit // The trip begins here
KUBA // 21.01.2012

The Sound of Silence ?!?

Wir verlassen das stressige, laute und stinkende Santiago und suchen ein nettes, ruhiges Plätzchen an der Beach => Siboney

Unser fahrer ist pünktlich. Wir schmeißen unser zeugs hinten auf den jeep und springen hinterher. Es ist voll witzig so open air zu sitzen und durch die stadt zu brausen.
Außerhalb der beton- und asphaltflächen wird es aber schnell empfindlich kühl - zum glück ist es nicht weit, nach einer viertelstunde sind wir am ziel.

Am Siboney'schen hauptplatz hüpfen wir runter, der fahrer kann's kaum fassen, dass wir auf gut glück eine bleibe suchen.
Natürlich sind alle casas in strandnähe besetzt, aber die anwohner sind total hilfsbereit und ein paar minuten später hätten wir schon was.
Tini will aber meerblick und so macht sie sich auf den weg ihren wunsch umzusetzten.
Sie ist recht lange unterwegs, kommt aber happy zurück - es sei zwar ein stück zu laufen, dafür aber ruhig und direkt auf den klippen. Zwar kein zugang zum wasser, dafür mit balkon und schön ...

Wir hatschen also hin - ist echt weit und das gepäck schwer, der schweiß rinnt - packen die badesachen ein und ab an den strand.
Recht groß ist er nicht, dafür viele palmen und bäume - also schatten für mich - sand und wenig menschen (ist ja auch noch recht früh für die Kubaner - noch nicht mal halb zehn). Ein krabbenfischer wirft vom ufer sein netz aus, da werden wir beim wassern wohl aufpassen müssen um nicht auf eines dieser viecher zu treten ...

Im hintersten eck beziehen wir stellung, ich hau mich gleich mal ins mare ...
Aber nur kurz währt der frieden. Am wochenende kommen viele familien und jungsters aus Santiago zum entspannen und feiern. Wir liegen ausgerechnet dort, wo ein paar jungs fußball spielen wollen. Das tor besteht aus zwei steinen, die einen meter von uns weg platziert werden. Wir sind direkt in der schußlinie und der ball kommt immer wieder gefährlich nahe.
Ok, wir sind ja nicht so und ziehen ein paar meter weiter.

Plötzlich setzt furchtbar laute musik ein. Ein DJ hat sich hinter uns unter einem großen baum platziert, zwei riesen boxen aufgestellt und beschallt damit den ganzen strandabschnitt. Allen scheint's zu gefallen, für uns ist es der horror.
Eine mischung aus soft-techno mit ein wenig karibischem einfluß und italopop auf spanisch drischt uns um die ohren.
Dazu kommt plötzlich starker wind auf (gottseidank arbeitet er gegen die musik) und wenn eine böe daherkommt schmerzen die fliegenden sandkörner schon ganz schön ...

Es ist sowieso etwas komisch hier. Wir fühlen uns wie extreme fremdkörper. Der grund ist bald gefunden - der strand ist nämlich quasi zweigeteilt. Auf der einen Seite die touristen samt trinkstandeln und liegestühlen, auf unserer die einheimischen die uns seltsam beäugen ... ein ungutes gefühl keimt auf.

Deshalb, und genervt vom wind und lärm haun wir den hut drauf und ziehen uns auf den casabalkon zurück. Ahhhh, hier ist es schön friedlich und angenehm kühl (sowie windstill :o) ...

So um sechs gehen wir auf futtersuche. Im "Zentrum" finden wir nichts, aber in der casa haben sie uns ein kleines Paladares (ein privates Resti mit nicht mehr als acht plätzen) empfohlen ... wir findens auch und kommen gerade rechtzeitig zur aufsperrung ...
Ein leckeres fischfilet samt beilagen wird uns kredenzt und zum abschluß genehmigen wir uns noch einen Cuba-Libre (für Mojitos fehlen ihnen diverse ingredenzien) ...

Satt und zufrieden tummeln wir uns nach hause und freun uns auf einen netten, ruhigen abend auf unserm balkon. Leider wird der Blick auf meer und sterne von der flutlichtanlage des nachbars empfindlich gestört, aber damit kommen wir klar ... was wir aber überhaupt nicht packen, ist der umstand, dass irgendwer gar nicht weit weg schon wieder so üblen sound wie am nachmittag spielt ... und zwar nicht gerade in Zimmerlautstärke !!!!

Es ist jedoch noch erträglich. Erst als wir uns niederlegen wollen, drehen sie am verstärker und der lärm schwillt so an, dass es unmöglich ist einzuschlafen. Das darf doch nicht wahr sein !!! Jetzt wohnen wir extra weit vom zentrum in einer kleinen ansiedlung und trotzdem dieser heidenlärm.Wir sind beide extrem grantig und gereizt. Diese trotteln !! Ständig muss nirgendwo musik laufen - ohne geht's anscheinend nicht ...

Ich stopf mir ohropax (Tini hat in den unergründlichen weiten ihres rucksacks doch tatsächlich welche gefunden) rein, fixiere sie mit dem headlight und versuche zu lesen. Bis um zwei in der früh werden wir akustisch beglückt, dann herrscht ruhe - ENDLICH !!!!

Stefan

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