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Komm flieg mit // The trip begins here
Asia fastforward // 17.02.2009

beachcleaning

den letzten tag im paradies verbringen wir mit aufräumen, mit der seele baumeln und einem unglaublichen schauspiel ...

Unschöner motorenlärm weckt mich um acht uhr – hinter unsrem bungalow wird irgendwer mitm taxi abgeholt – obwohl wir erst um zwei uhr früh auf die spinnenverseuchte matratze gefallen sind ... na ja, is nicht so schlimm, strand und meer und frühstück warten auf uns ... ein neuer tag im paradies will früh begonnen werden!

Also erst mal kaffee (viel mehr geld haben wir auch nicht mehr, gestern abend alles versoffen!) ... weil die crew aber aus lieben, bekifften und dementsprechend relaxten menschen besteht, dürfen wir das frühstück aufs zimmer schreiben ... suppi, ordentlich reinhaun! ... die omlettes mit gemüse sind ein wahnsinn!
Nasia gesellt sich zu uns und wir vereinbaren, sie morgen mit nach Bangkok zu nehmen (ihre erfahrungen mit dem einheimischen kamikaze-fahrer klingen wirklich haarsträubend!)

Heute ist „beach cleaning day“ ... mit grossen müllsäcken bewaffnet durchkämmen die gäste strand und wasser nach abfällen, die wohl recht seltsame menschen auf hoher see über bord werfen … die idee begeistert uns natürlich auch, obwohl wir spät dran sind und man uns versichert, dass schon genug müll eingesammelt wurde (10 - 15 volle säcke stehn schon rum), lassen wir uns den spass nicht nehmen und schwärmen zu viert aus ...

Unglaublich, was da alles angeschwemmt wird! ... plastiksackerln, zeitungen, glühbirnen, strohhalme, riesige reissäcke (ne echte challenge, das teil auszubuddeln, aber lustig!) ... ein gutes gefühl, mitzuhelfen diesen schönen flecken erde sauber zu halten ... nebenbei plaudere ich mit Nasia übers leben und die liebe (hihi ... sie glaubte doch tatsächlich, wir führen eine dreiecksbeziehung!), bis wir wirklich nix mehr finden, dass seinen natürlichen lebensraum nicht am strand hat ... da schaut er aber, der herzige kellner, als wir ihm noch einen prallvollen sack dreck hinstellen ;o)

Während die männer die insel nach einem bankomaten abgrasen, zelebriere ich das nichtstun ... lümmel in einer hängematte am strand rum, beobachte eine ameise wie sie immerwieder mein knie umrundet ... dümpel im warmen wasser herum ... gönn mir einen shake an der bar, mach mir ein paar notizen und beobachte die leute rings um mich – heute sind eine menge neuer gäste gekommen, alle tische sind voll belegt ... trotzdem wird’s hier nie richtig laut – die friedliche aura dieses ortes scheint sofort auf die menschen zu wirken.
Aaahhh, ist das fein! Treehouse, ich dank dir, dass du dich uns zur rechten zeit offenbart hast! Schön!!! ... Nasia hockt sich zu mir und wir unterhalten uns bis die buben zurückkommen.

Das tagelange am boden sitzen macht sich langsam bemerkbar, mein kreuz rebelliert ... noch dazu breitet sich ein echt lästiger schmerz vom hals runter bis zu den rippen aus ... fühlt sich an, als hätt ich einen nerv beleidigt ... während des abendessens wird der schmerz immer schlimmer und ich beschliesse vernünftig zu sein und mich zeitig aufs ohr zu haun ...
die harte matratze peinigt den geschundenen görpa, so wache ich gegen halb elf wieder auf ... in der dunkelheit quälen mich schnell vorstellungen von spinnenarmeen, die über und unter mir rumkrabbeln, deshalb flüchte ich in erhelltes, belebtes terrain ...
das resti ist verlassen, alle scharen sich um ein reggea-beschalltes lagerfeuer am strand. Schaut gemütlich aus, aber mir geht’s nicht gut und nach soo viel gesellschaft ist mir grad gar nicht ... stattdessen wate ich durchs wasser und glotz den sternenhimmel an ... wunderschön! ... wenn nicht jeder atemzug schon weh tät, könnt ich’s noch viel mehr geniessen ... der ausblick ist wirklich unpackbar schön, eine wucht!

Die bewegung hat gut getan, körper und geist entspannen sich ein bisserl ... ich spazier zurück zu unsrem hütterl und machs mir in der hängematte bequem, hör musik ... bis mir wenig später Stefan gesellschaft leistet ... plaudern grad ganz fein, als ein sehr aufgeregter Stephan-kopf über das ende der leiter lugt und uns auffordert, mit ihm ins wasser zu kommen ... er sei zu angsoffen, ums für wahr zu halten was sich da vorn abspielt ... irgendwas leuchtet da nämlich im wasser!

Ich hab eigentlich nicht viel lust dazu, begleite die beiden dann aber doch ... steh mit aufgekrempelten hosenbeinen am ufer und lausche den aaahhh’s und oooohh’s der buben, die mit gesenkten köpfen im wasser rumstaksen. Als ihre begeisterungsrufe immer heftiger werden, siegt meine neugierde ... schnell hol ich meine badehose, das will ich jetzt auch sehen!
Und wirklich, als ich ins tiefere wasser komme, bemerk ich’s auch gleich – jede bewegung erzeugt ein leuchten und funkeln, als würden sterne unter wasser glitzern!
Magisch, wunderschön, faszinierend! Wir kriegen gar nicht genug davon, spielen uns bestimmt eine stunde ... jede kleinste bewegung erzeugt eine lichterwelle rund um den körperteil der bewegt wird – selbst wenn’s nur der kleine finger ist ... unbeschreiblich! Sternenhimmel über und unter uns, quasi! Mein organismus wird überschwemmt mit glückshormonen, nix tut mehr weh, wir staunen und kichern, tanzen herum.

Langsam wird’s zwar kalt im wasser, aber wir wollen dieses schauspiel unbedingt auch noch bei völliger dunkelheit sehen (in der bar brennt noch licht) ... mich fröstelts ordentlich, aber als der strom abgeschalten wird, flashts uns noch mal ... das wasser glüht nun richtiggehend! Beim schwimmen bildet sich ein kaftan aus glimmer und licht um einen rum ... ganze sternengalaxien! Wir fühln uns wie gestalten aus märchen und mythen, sind total high!
Wunder- wunderschön dass mit den beiden zu teilen!
Danach geht’s auch meinem kreuz viel besser, mein tag ist gerettet ... aber so was von!

Schade, dass wir morgen abreisen ... es war unglaublich lässig am Long Beach!
Andrerseits, ich freu mich auf eine warme dusche und gewaschenes haar ... und natürlich auf die brodelnde wildheit von bangkok ...

Tini

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