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Komm flieg mit // The trip begins here
Asia fastforward // 28.01.2009

Holiday in Cambodia

... wie das gleichnamige Lied der Dead Kennedys, aber zum glück zu einer anderen zeit und überhaupt total anders ...

Nachdem wir die letzen tage recht spät zu bett sind, ist es um so härter um 4 uhr aufzustehen. Zudem wir fast kein auge zutaten, weil die Sri Lanker im nebenzimmer einen unheimlichen wirbel veranstalteten.
Verschlafen und noch recht benommen, schultern wir die rucksäcke und machen uns insgeheim schon auf eine mühsame feilscherei mit einem taxler bereit. Doch, der von ihm veranschlagte preis zum flughafen ist in ordnung und wir düsen los.
Irgendwann bemerkt stephan, er solle uns doch zum terminal bringen, von wo Air Aisa abhebt. Daraufhin erklährt er uns, dass die nicht vom internationalen flughafen KLIA, sondern vom terminal LCC starten, dies sei ein weiterer weg, deshalb teurer zum hinbringen und sowieso.
Puh, da haben wir grad noch mal glück gehabt. Am falschen flughafen zu stehen wäre der absolute horror.
So willigen wir ein, einige Ringgit mehr zu bezahlen, vobei Stephan später meinte, der typ sei noch extra ein bissi in der gegend rumgekurvt um den eindruck zu erwecken die distanz sei weiter als in echt.

Wurscht, wir erreichen den airport früh genug um einzuchecken und uns noch beim McDonalds ein kleines frühstück zu genehmigen. Um uns herum wuselt es wie verrückt, eine million asiaten (wir sind fast die einzigen europäer) wollen gleichzeitig irgendwohin – ist ja immer noch chinesisches neujahr...
Als wir durch den sicherheitscheck gehen, spricht mich ein security-officer an. Ich trage mein selbstgebasteltes Alkaline-Trio t-shirt und er meint: good band, i like the song „radio“ :o)
Das boarding geht flott vonstatten und zu fuß pilgern wir zu unserer wunderschön in rot und weiss lackieren maschine. Es dämmert bereits und wir sind total happy und gespannt (die Tini und ich ein bissi mehr wie der Stephan – er weiß ja schon wie’s dort ist wo’s hingeht) was uns erwartet.
Erwähnenswert ist, dass beim start der maschine eine melodie aus "Apocalypse Now" gespielt wird (der Walkürenritt)...

Der flug dauert zwei stunden und beschehrt uns einen tolten sonnenaufgang. Witzig ist, dass den ganzen flug über werbung durch die lautsprecher gesendet wird. Wir bekommen auch was zu essen (vorbestellt via internet) – so hätten wir uns den Mäkki sparen können :o)
Kurz nach 8 landen wir in Siem Reap und müssen die langwierigen einreiseformalitäten (visa, passkontrolle) über uns ergehen lassen. So an die 10 uniformierte hanseln sitzen mit gewichtiger miene aufgereiht entlang des halbkreisförmigen schalters und jeder macht einen handgriff. So dauert es einige zeit, bis wir unsere papiere wieder in der hand halten.
Dann sind wir endlich durch und richtig in Kambotscha angekommen.

Eigentlich sollten wir abgeholt werden, aber es ist niemend vom hotel auszumachen. So setzen wir uns erstmal ins flughafnbeisl um unsere ankunft mit einem Angkor bier zu feiern. Irgendwann wird uns das warten zu fad, und wir ordern ein taxi um in die stadt zu kommen. Der taxler bietet sich gleich an uns überall hin zu bringen und nach einigem hin und her verabreden wir, dass er uns am nachmittag abholt und zur Floating Village bringt.
Wähend der fahrt bekommen wir schon einen kleinen eindruck der extremen unterschiede in diesem land. Auf der einen seite reihen sich luxushotels, gegenüber offerieren straßenverkäufer in kleinen bambus/palmenblätterbuden früchte, getränke und lokale kunsthandwerkssachen an. Wir ahnen schon, hier sind wir im photographenparadies :o)

Dann unser hotel. Das „Shadow of Angkor“ ist wirklich ein traum. Im gegensatz zu KL eine superluxusbleibe. Kaum haben wir das gepäck im zimmer verstaut, setzen wir uns ins offene resti und schürfen einen fruchtshake. Tief durchatmen und mal zur ruhe kommen. Das tut gut.

Ein kleiner wermutstropfen trübt allerdings die stimmung. Da Stephan während dem flug geschlafen hat, konnte er keinen druckausgleich machen, und so ist ihm das rechte ohr zugefallen. So ist er nun halbtaub und hört sich selber ur laut im kopf wenn er redet.
Er befürchtet schon eine art hörsturz, aber Tini – mittlerweile profi auf dem gebiet – kann ihn beruhigen.

Trotzdem machen wir uns frisch gestärkt, Siem Reap zu erkunden. Obwohl es (inzwischen) sehr touristisch ist, ist noch viel vom ursprünglichen flair erhalten. Der stadtkern besteht aus alten, von den franzosen erbauten häusern die alle arten von shops beinhalten. Alles ist mit bunten schildern gespickt, an jeder ecke wird gekocht, Tuk-Tuk fahrer (eine unmenge davon) bieten ihre dienste an, kinder wollen einem irgendwas andrehen – es pulsiert und vibriert.
Während ich im internet cafe den zweiten reisetag ins netz stelle (das internet im hotel ist sooo langsam, um die kommentare auf KFM nachzulesen – von denen es viel zu wenige gibt – brauchten wir fast 15 minuten), flanieren Tini und Stephan weiter, entdecken einen lässigen markt und kommen eine stunde später mit glänzenden äuglein zurück.

Wir setzen uns in die pizzeria nebenan und trinken ein bier samt fruitshake. Auch Tini ist ein wenig derrisch und so sitze ich mit zwei halbtauben am tisch und muss alles zweimal sagen. Schließlich zückt Stephan sein „bilderbuch“ von Langenscheids (darin sind viele bunte abbildungen um auch mit menschen kommunizieren zu können wenn absolut keine verbale verständigung möglich ist).
Wir haben einen heidenspaß uns gegenseitig mittels der symbole nachrichten zu übermitteln. Es gibt in dem buch wirklich lustige bilderl und wenn man die entspechend kombiniert, kann man sogar irgenwie mundarliche formulierungen rüberbringen.

Jetzt wird’s zeit für die schwimmende Stadt (Floating Village, ab jetzt FV). Der fahrer wartet schon und bringt uns zuerst zu einer kartenvorverkaufsstelle, wo wir für stolze 18$ pro nase die tickets erwerben. Dann geht’s raus aus der stadt. In dieser richtung siehts ganz anders aus. Keine spur von luxushotels, sondern nur schiefe bambushäuser, die sich entlang der staubigen straße und dem fluss reihen. Eine million eindrücke prasseln gleichzeitig auf uns ein. Spielende kinder, menschen bei ihrem täglichen verrichtungen, tiere und kuriose transporte (es ist erstaunlich was alles auf einem fahrrad oder mofa transportiert werden kann), alles bunt durcheinander.
Nach einigen kilometern biegen wir auf eine art schmale landzunge ab, die zu den ausflugsbooten führt. Die häuser werden nun kontinuierlich verfallener und die vegetation ärmer. Schlußendlich besteht der boden nur noch aus lehm, müll und dreck, die buden stehen windschief und halb verfallen da, einige behausungen gehen wie bootsstege von der straße ab und stehen auf meterhohen bambusstelzen.
Langsam beschleicht uns eine gewisse beklommenheit. Wir mit unseren hightech kameras im klimatiserten taxi und draußen tausende menschen in wirklich sehr ärmlichen verhältnissen.

Dann erreichen wir die anlegestelle. Zwei jungs, ungefähr 12 und 15 jahre alt, bilden unsere crew. Das boot bietet in etwa platz für 10 personen, wir haben es aber für uns allein (bei dem preis auch nicht anders zu erwarten). Angetrieben wird es ähnlich wie die Longtailboote in Thailand (siehe bericht Südostasien). Und los geht’s.
Zuerst entlang der unbewachsen landzunge, dann lassen wir die trostlosen baracken hinter uns und der fluss wird beidseitig von sattgrünen mangrovenwäldern eingerahmt. Alle 100 meter kommt uns ein FV-tourstensightseeingboot entgegen und wir müssen abbremsen und hüpfen über die bugwellen – schön. Ein bissi wie achterbahnfahren.
Schon bald erreichen wir die ersten schwimmenden häuser. Farbenprächtig heben sie sich von der grünen umgebung ab. Wundervolle motive bieten sich an, und zu beginn knipsen wir auch wie verrückt.
Allerdings, wenn man sieht wie diese menschen leben, kommt man sich irgendwie deplaziert und recht deppert vor. Wie im zoo werden sie den touristen vorgeführt. Ab und zu winkt jemand, aber größtenteils leben sie ihr leben und ignorieren die vorbeifahrenden ausländer. Wir stellen uns vor (so gut wir eben können) wie es sein muss auf einem schaukelnden boot zu leben. Die wäsche und der körper wird im fluss gewaschen, nutztiere sitzen in käfigen gleich neben dem „wohnraum“. Wir sehen boote die vollgeräumt sind mit allerlei krimskrams, für das eventuell noch wer verwendung hat. Alles wird auf kleinen schwankenden schiffernakeln hin und her transportiert, wirklich alles. Die kuriosität der transporte kann locker mit denen am land mithalten.
Unsere begeisterung lässt spürbar nach und einige zeit lang wird sehr wenig gefotet. Aber, es ist einfach zu verlockend, und ob wir jetzt wie alle andern auch bilder machen verschlechtert das leben der boatpeople nicht wirklich. Genausowenig wie es ihnen hilft wenn wir damit aufhören.
Unser bootsführer setzt sich zu mir und zeigt auf diverse „gebäude“. This is a school, this is a church usw. Wir passieren sogar schwimmende basketballhallen...

Nach einiger zeit mündet der fluss in den Tonle Sap Lake. Hier wurde für die touris ein gasthaus mit aussichtsterrasse und shop verankert, damit sie sich laben, einkaufen und die FV von oben besichtigen können. Als attraktion gibt es noch krokodile zu sehen, die in gitterboxen zur ansicht bereitstehen.
Wir genehmigen uns ein zu teures dosenbier und gehen nach oben um ein paar bilder zu schießen. Ich habe mir das ganze ein wenig anders vorgestellt. So eine art kleine schwimmende ansiedlung durchzogen von wasserstraßen, venedigmäßig also. In echt besteht die FV aus etwa 300 bootshäusern die recht langgezogen an der flussmündung vor sich hin dümpeln.
Als wir genug haben, begeben wir uns zum bootssteg, wo wir schon erwartet werden. Da sich der fluss vor der mündung gegabelt hat, geht’s jetzt den andern arm runter. Hier gibt es beinahe keine häuser, nur natur zu beiden seiten. Wir genießen diesen umstand, blödeln herum und possieren am bug. Stephan lässt seinen haxn durchs wasser pflügen, es ist wirklich nett...

Dann wieder die lehmige landzunge mit landesteg, wo uns ein furchtbar schiacher, kitschiger teller mit unsern konterfei in der mitte um kauf angeboten wird. Beim besteigen des bootes hat man uns geknipst und während der tour diese andenken angefertigt...
Anschließend die rückfahrt zum hotel und das bezahlen des fahrers, der uns viel zu viel abknöpft :o(
Dieser meinung ist auch ein hotelbediensteter, der nur den kopf schüttelt. Kleiner tip, solche sachen immer im hotel buchen, die kümmern sich um alles und wir hätten wahrscheinlich nur ein drittel bezahlt.

Den rest des tages haben wir, unterbrochen durch einen kleinen spaziergang, im hotelrestaurant verbracht. Stephan geht’s mittlerweile ohr-faktorisch wieder besser, das hörphänomen hat einfach plötzlich nachgelassen.
Gut gegessen, den göttern einige Angkor-bierschen geopfert, bilder runtergeladen und für die berichte ausgesucht, dieselbigen vorbereitet - in der hoffnung, irgendwann mal eine gscheite internetverbindung zu bekommen.
Dann früh in die heia, morgen müssen wir ja wiedermal kurz nach 4 aufstehen – bin schon gespannt, wann mal ausgeschlafen wird auf dieser reise :o)

Stefan

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Kommentare der anderen:

Tina schrieb:
21.02.2009 - 00:51 Uhr

Wohl doch nicht gefaked...?!

hey! Bei euren Berichten hat man richtig das Gefühl,selbst dort zu sein...das ist echt toll, DANKE! Sind wohl die Powerpoints mit den kuriosen Fotos von verschiedensten Transportern und -en, doch keine Fakes?! ;-) Wie immer, super Bilder und ich bin auch schon auf die restlichen Tage gespannt :-) glg, Tina
Irene schrieb:
09.02.2009 - 14:33 Uhr

gut nachvollziehbar.....

Hallo!! Da ich im mom ziehmlich im Stress war habe ich mir die letzten Tage nur die Bilder angesehen. Heute hatte ich mal Zeit den Bericht zu lesen und muss sagen ich habe bei den Bildern schon auch daran gedacht was für ein Bild muss es für die Menschen dort sein euch auf dem Boot mit 3 fetten Cameras zu sehen..... Beruhigt mich ungemein dass es doch irgendwie ein eigenartiges Gefühl war da durch zu fahren. Naja ich find eure Storys und Bilder einfach Spitze!!! Beneide euch ganz toll!! GLG und DD Irene
chrissi schrieb:
04.02.2009 - 17:00 Uhr
basketball spielt man halt überall ;) sehr coole fotos und natürlich auch berichte bis jetzt! weiter so und nen lieben gruß aus wien!
Die Göttin schrieb:
04.02.2009 - 08:46 Uhr

so schön

hallo ihr drei, das ist doch mal ein schöner start in den tag - bin bei der arbeit aber bevor richtig geworkt wird, ein blick auf kfm und da ist schon wieder ein neuer bericht! so schön!! habts es fein miteinander und tausend dicke küsse!