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Komm flieg mit // The trip begins here
Asia fastforward // 05.02.2009

Grenzgänger, wieder mal...

Wonderful sunrise, einreise nach laos, abzocke, wüde busfahrt, gebratene hunde und stille ... alles anders!

gleich nach dem aufstehen spaziere ich mit stephan runter zum mekong, die sonne geht grad auf ... total kitschig aber wunderschön! Jetzt sind wir also wirklich da, der MEKONG liegt vor uns, rotgolden glitzernd ... plötzlich geht stephans handy los, sein weckton ist louis amstrong's "what a wonderful world" ... was soll ich sagen ... das war einfach brutal schön! Bis an mein lebensende werde ich ab jetzt bei diesem lied an diesen tollen moment denken =)

auf der hotelterrasse mit flussblick gibt’s danach kaffee und spiegeleier à la kitsch, mit passender schulskikurs-kuschelrock-beschallung, gleich danach spazieren wir mit unsrem mittlerweile wirklich schwer gewordenem gepäck zum departure-gate. Die lange schlange davor bewegt sich zügig voran, als wir unsre pässe dem zöllner geben sagt dieser nur "schwarzenegger", grinst, stempelt, und wir sind auch schon aus thailand ausgereist.

Den mekong überqueren wir in einem kleinen boot, das wir mit drei schwergewichtigen nordeuropäern teilen – was den kahn erschreckend tieflegt, aber wir schaffens trocken und heil auf das laotische ufer...
Drüben am einreisevisa-schalter herrscht unsägliches gedränge. ein wildwuselnder, chaotischer haufen rucksacktouris ... üüüberhaupt kein system ist hier ersichtlich.
Erstmal zwei zettel ausfüllen (es sei erwähnt das man bei solchen visa-ausfüllereien immer alle daten drei, viermal angeben muss, und ich IMMERNOCHNICHT meine passnummer auswendig weiss ... und stefan, der herr diplom inschenör, ohne hilfe gar nicht im stande ist seine visas auszufüllen ... nur so am rande =) hat man diese hürde mal genommen, gibt man seinen pass, ein passfoto, kohle fürs visum und natürlich das zettelwerk an einem schalter ab – oder, wie in unsrem fall, schnappt sich ein typ, der neben dem schalter steht, deine dokumente und verschwindet damit in die büroräume! Abenteuer!!

Nach ein paar minuten kriegen wir unser zeug aber wieder *uff* und stellen uns damit gleich am nächsten schalter an, diesmal um den endgültigen einreisestempel zu kriegen.
Nicht ganz einfach, aber jetzt sind wir richtig echt in laos!
Und begehen gleich in der ersten minute einen grossen fehler ... wir wenden uns an den erstbesten ticketcounter um weiterzukommen. Natürlich wollen die uns wie die andren schafe in einen minibus verfrachten oder uns ein speedboat-ticket andrehen. Abgesehn davon das mir speedboote viel zu gefährlich sind, wollen wir uns in diesem land abseits der touripfade bewegen ... Also bestehen wir auf tickets für den local-bus nach Luang Nam Tha.

Bis wir endlich zum busbahnhof gebracht werden, sind alle andren grenzgänger längst weg, nur eine nette britin begleitet uns. Sie ist schon beinahe ein jahr unterwegs (wie überhaupt alle die wir treffen mind. ein halbes jahr unterwegs sind!!!! wir beschliessen ein fettes "haha" demjenigen angedeihen zu lassen, der weniger zeit hat als wir) und unterhält uns mit reiseanekdoten, während wir eine stunde auf unsren bus warten – und dabei auch feststellen das wir ca. das doppelte bezahlt haben, eben weil wir uns nicht umgschaut und informiert haben – das merkma uns!

Der bus, in den wir verfrachtet werden, ist wirklich local, total trashig und urig. 24 leut (davon neun touristen) passen rein, obwohls nur 22 stühle gibt =) zwei touris werden auf plastiksessel im mittelgang verfrachtet, einer davon steht sogar gegen die fahrtrichtung weil ein grosser sack (mit reis oder so gefüllt) vor dem stuhl steht. Abenteuer!!
Anfangs ist die strasse recht gut und noch asphaltiert, aber als es immer holpriger und kurviger wird, müssen wir das mädl vor mir (auf dem plastiksesserl) bei jeder kurve stützen. Im reiseführer sind sechs stunden fahrt angegeben ... das kann ja heiter werden ... es staubt wie blöd zu den fenstern rein und eine kurve jagt die andre, mein hintern ist nach einer stunde taub, aber zumindest ist mir nicht schlecht – in weiser vorraussicht hab ich noch eine tablette gegen reisekrankheit genommen (meine mama kann ein trauriges lied davon singen wie elend mir bei serpentinen normalerweise wird, auf den fahrten nach italien in meiner kindheit hab ich bei jeder kurve gekotzt ... linda blair hätt da noch was lernen können!)

Nach zwei stunden hält der bus und alle laoten sprinten raus, um sich gleich neben dem vehikel zu erleichtern – männlein wie weiblein! Schamgefühl is hier wohl nicht. =) Gemütlich beginnt der fahrer unter dem bus rumzuschrauben, und ich frag mich ob das ein geplanter halt ist, oder ob das klapprige ding vielleicht grad den geist aufgibt. Grad als ich mir ein hübsch abgelegenes gebüsch suchen will, werden alle hektisch, es wird wild gehupt, und es geht weiter. =)
Nach weiteren zwei stunden fahrt entlang von reisfeldern und bambushütten auf stelzen (mama, stell dir vor: ich hab sogar ein sandwich während der fahrt gegessen!), hält der bus wieder ... alle steigen aus, nehmen diesmal auch ihr gepäck mit ... ist das denn schon Luang Nam Tha? Schaut gar nicht wie eine stadt aus, aber wir tuns den anderen mal gleich.

Na gut, erstmal strecken, rauchen, umschauen und feststellen, dass wir noch nicht in der stadt selbst sondern am ausserhalb gelegenen busbahnhof sind. Wir witzeln drüber wie die strasse hierher vor zwei jahren ausgesehn haben muss, wenn man damals noch sechs statt vier stunden gebraucht hat?!?!? und stellen fest das wir noch gar keine laotischen Kip haben um ein tuk-tuk in die stadt zu nehmen. Macht nix, wir können mit Baht zahlen, super!
Aus dem lonley planet haben wir uns ein mittelklassehotel rausgesucht, dort lassen wir uns auch direkt hinbringen. Mittelklasse ist hierfür zwar etwas übertrieben, aber es ist wenigstens ruhig und die buben sollten wieder mal eine nacht durchschlafen – find ich =)
Die "stadt", die mehr oder weniger aus ein paar bretterbuden mit shops und lokalen besteht, haben wir ziemlich schnell abspaziert. Nicht wirklich viel charme, aber es muss ja nicht immer alles mit zuckerguss daherkommen ... ungefähr so hab ich mir laos eh vorgestellt ... und in die disco wollen wir ohnehin nicht ...

Nach dem wir endlich kip (wild! 10.000 Kip sind ein Euro! Stephan meint: "heb gleich ne million ab" =) vom einzigen atm im ort besorgt haben, meldet sich auch gleich der hunga! und wir kehren in ein eher westliches lokal ein – wir wolln uns langsam und vorsichtig an die hiesige küche rantasten =) stefan kriegt kleine, frittierte fische in scharf, stephan isst laotisches "laab", ein hühnerfaschiertes das hauptsächlich aus lemongras besteht (auch das merkma uns! finger weg!) und ich bin feig und nehm nur reisnudeln mit gemüse und huhn ... is abba lecka!
Danach testen wir mal die internet-performance ... lahm, lahmer am lahmsten! Geben das auch gleich wieder auf und kehren lieber noch in ein uriges lokal auf ein beerlao ein. Suuuper, als einzige bleichgesichter (die ersten überhaupt, wie ich vermute) sitzen wir an einem elendslangen plastiktisch, man serviert uns gleich tee, wir ordern bier und beschliessen doch noch ne kleinigkeit zu essen – der quote wegen =)

Auf der speisekarte steht allerlei skuriles und so manches das wir gar nicht einordnen können – es gibt aber auch "fried dog"! gut, wir nehmen hendlreis ;o)
Hendal war das ganz bestimmt nicht, was man uns dann gebracht hat ... wir möchten meinen es war zähes rindfleisch, sehr scharf ... aber um dem bauchi was gutes zu tun, langen wir noch kräftig beim chillipulver zu (schwitz!) und schütten wodka nach ...
Am nebentisch speist grad die lokalbetreiber-grossfamilie und sieht dabei fern, eine frau föhnt sich nebenbei die haare ... privatsphäre wird hier offensichtlich völlig anders definiert ... schon auf der fahrt hab ich beobachtet wie sich die menschen am strassenrand in unterwäsche waschen ... in den shops gibt's auch immer ein "wohnzimmerabteil" wo ferngesehn und rumgelümmelt wird, oft auch mit klassischem wandverbau mit fotos von oma und opa =)

Wir achten darauf, wie die locals essen und passen uns an ... zähes fleisch und knochen schmeisst man einfach auf den boden (die hunde freun sich drüber und kommen sogleich), das essen wird mit stäbchen auf den löffel geschaufelt - nur ingredenzien der suppe werden direkt mit stäbchen gegessen ... auch was sonst so an müll anfällt, landet auf dem boden und wird später weggekehrt ...

Alles anders hier, einiges auch schon vertraut aus thailand ... nur viel ursprünglicher kommts mir in laos vor. Ich bin schon sehr gespannt auf die nächsten tage!!

Tini

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