A’DIO !
zum abschluss frischen fisch, eine total verbaute kirche, rockige wachen, wunderbaren schafskäse und ehrwürdige denker...
der nachteil an kurztrips ist ja, dass sie immer zu kurz erscheinen.
Schnell kommt das gefühl auf, noch viel zu wenig gesehn zu haben,
zu viele kleinode unentdeckt zurückzulassen.
so halten wir uns auch wirklich nur kurz mit dem grottigen frühstück auf
und pilgern gschwind in eine nahegelegene markthalle.
der duft der mich beim betreten der fischhalle empfängt, haut mich um
und wird nur noch von der bombastischen geräuschkulisse übertroffen.
ich brauch ein paar minuten um mich hier zu akklimatisieren, aber dann geniess ich die feilscherei um frischen oktopus, alle möglichen arten von fisch, hummer und was weiss ich noch was...schön geputze köpfe von mir unbekannten meereslebewesen grinsen mich an, die hektisch beschäftigen standlbesitzer störts nicht das ich sie fotografiere, nur den kunden schein ich im weg zu sein...und so troll ich mich hinüber ins
fleischabteil. devise: luft anhalten, ein paar fotos schiessen, davonlaufen. von duft kann hier keine rede sein, hier stinkts erbärmlich
obwohl alles ziemlich sauber wirkt...auch die gehäuteten hühner tun mir irgendwie leid, wie sie so pietätlos aufgehängt zur schau gestellt werden...leere blicke aus unzähligen puter-köpfen schaun mir nach wie ich beinahe über gedärme stolpere während ich durch die verwässerte blutsuppe am boden an die frische luft flüchte.
ok, das mag jetzt alles etwas übertrieben wirken – aber ich bekam echt beklemmungen da drinnen!
draussen erwartet mich stefan und bald ist wieder alles gut =)
obwohl wir beide heute nicht ganz fit sind...also gehen wirs langsam an,
schlendern umher, lassen uns treiben und finden beinahe zufällig die Agia Dinami – ein winziges kirchlein aus dem 17.Jh., zu dessen erhalt
das darüber errichtete hochhaus teilweise auf stelzen gebaut wurde.
skurril!
gleich daneben parkt ein gepflegter, alter, schwarzer käfer...
während wir uns noch das kircherl besehn, steuert ein orthodoxer priester in bodenlangem, schwarzen gewand und rauschebart auf den käfer zu, schliesst ihn auf...und braust davon. noch skurriler!
Hunger meldet sich und so kaufen wir im nächsten feinkostladen picknickzubehör...der
national garden
ist ja nicht weit.
im park angekommen machen wir uns gleich auf die suche nach einem geeigneten futterplatzerl....streifen dabei einen kleinen zoo
(der hauptsächlich tauben zu beherbergen scheint, aber auch pfaue, ziegen, schwäne, hühner...sehr exotisch ;o)
...finden den ententeich nicht, weil der „garden“ recht gross und labyrint-artig ist...und landen schliesslich auf einem netten bankerl, umgeben von palmen und orangenbäumen.
der laden hat uns wirklich feine kost verkauft...brot, oliven, schafskäse, schinken und salami füllen magen und seele mit wohlbefinden.
hhmm....ein zigaretterl, entspannen, orangenduft einsaugen, lagebesprechung...und weiter geht’s...
seit ich mich in
sofia über die tanzenden wachen lustig gemacht hab, scheinen die mich zu verfolgen...als wir den park verlassen, stehen vor der residenz des staatspräsidenten streng dreinschauende, berockte und aufgerüschte männer und wirbeln beine und gewehre rum =)
hier heissen sie
evzonen (bedeutet: gut gegürtet =)
...sonst: business as usual...
wir machen uns ein wenig lustig und steuern, zurück auf den verworrenen parkwegen, das
zappeion an. schön! irgendwie klassisch griechisch...und klassisch ist auch die hitze...ich bin kurz davor, schlapp zu machen...aber stefan treibt mich weiter...und das ist wie immer gut so! denn so gelangen wir wieder in belebteres gebiet und sehen auch noch die wunderschöne universität (leider gerade under construction)...
...aber, die zeit, sie drängt...wir müssen bald am flughafen sein...
also zruck zum hotel, rein in die u-bahn, vielflieger-prozedere...und nach einem rückflug ohne besondere vorkommnisse sind wir auch schon wieder zu hause... JASSU!
Tini