One Night in Bangkok
Nach einem mehr oder weniger durchwachten Flug (ich beneide die Tini, sie kann wirklich immer und überall mützeln), welcher mit Aufenthalt in Doha 17 Stunden reell, 11 mit Zeitverschiebung und gefühlte 45 ausmachte, sind wir in Bangkok angekommen.
Ein wenig geschwächt prasselten die Eindrücke schonungslos auf uns nieder und wir fühlten uns - zu Beginn - recht verloren.
Weit über 30°C (um Neun am Abend hatte es noch stattliche 35 Gräder), und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit trieb uns den Schweiß so richtig aus allen Poren. Aber der Gedanke ans winterliche Wien ließ uns das frohgemut ertragen. :o)
Das erste "Problem" war, diverse Straßen zu überqueren. Obwohl es von der Haltestelle des Flughafenbusses zum Hotel nur ein Katzensprung war, mussten wir doch zweimal eine vierspurige Hauptsraße queren. Ohne Ampel und Zebrastreifen und inmitten eines wuselnden Verkehrsaufkommens taten wir das Naheliegenste - wir hängten uns an die Einheimischen an.
Nur: schnell mußt halt sein, sonst ziehst den Kürzeren.
Nach dem Einchecken machten wir uns gleich auf den Weg. Ziel war eigentlich der Fluss, aber soweit kamen wir gar nicht. Vor dem "National Museum" welches wir kurz vor Sperrstunde erreichten, wurden wir von einem netten Herrn angequatscht, der uns einige Attraktionen aufzählte, wo erstens keine Touristen sind und die zweitens gratis sind. Das war natürlich verlockend.
Also änderten wir kurzerhand den Plan und marschierten Richtung "Wat Inthara Wihan", ein Tempel der einen stehenden Buddha beherrbergen soll. 10 Meter weiter wurden wir wieder angesprochen und auch dieser (auch sehr nette) Mann gab uns im Prinzip die selben Tips. Da heute ein besonderer Tag war, quasi open door in diesen Tempeln und diese ab 17.00 Uhr geschloseen sind, weil dann die Mönche Betstunde haben, nahmen wir, entgegen aller Ratschläge und Absichten ein Tuk-Tuk. Für etwa 1 Euro fuhren wir so eine Halbe Ewigkeit durch die Stadt, blieben ab und zu stehen, schauten und knipsten.
Schlußendlich setzte uns der Fahrer bei einem Restaurant am Fluß ab, wo wir ursuper Meeresgetier aßen, den Sonnenuntergang - nur von Thais umgeben - genossen und von da zu Fuß nach Hause spazierten (ohne uns zu verirren!!).
Ein paar Kleinigkeiten am Rande:
- Es ist grad Wahlkampf. Das bedeutet, dass einem die lustigsten Gestalten riesengroß von Plakaten entgegenlachen (fast immer sind es 3 Menschen in Uniform ähnlichen Klamotten). Autos mit lauter Musik kurven durch die Gegend und bewerben ihren Kanidaten.
- Alle wollen an dir verdienen. Taxi- und Tuk-Tuk- Fahrer, der Mann vor dem Hoteleingang und eigentlich jeder X-beliebige an der nächsten Straßenecke, wirklich ALLE. Alle haben super Angebote bezüglich Rundfahrten, etwaige Weiterflüge usw. Wenn man das nicht gewohnt ist, macht es echt Schwierigkeiten Nein zu sagen und weiterzugehen. Zumal diese Leute auch wirklich hartnäckig sind.
- Alle kennen Österreich, alle waren schon mal in Wien und sprechen ein paar ausgesuchte Wörter Deutsch.
- Der König ist allgegenwärtig, unzählige Plakate und Skulpturen, Schreine und Monumente ihm zu Ehren springen einen an
Das ist natürlich nur ein ganz kleiner Auszug aus all den Eindrücken, die einen hier bombardieren. Die Gerüche an jedem Strassen-fress-standl, die Leuchtreklamen, das Gehupe, der Smog, Kamikaze Mopedfahrer und nicht zuletzt die umwerfende Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Thais haben uns einen Tag beschert, den wir erstmal verdauen müssen ...
Stefan