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Komm flieg mit // The trip begins here
Asia fastforward // 20.02.2009

Letzter Tag!

ein wirklich harter Abschied, denn Bangkok zeigt sich nochmal von seinen schönsten Seiten ... eine absolut geniale Reise geht widerwillig zu ende

tja, jetzt ist er da, der tag der abreise ... unglaublich! Fast unmöglich nicht dauernd dran zu denken ... natürlich wollen wir den tag nicht trauernd verbringen, sind eigentlich auch weit davon entfernt – die stimmung ist pipifein ... den letzten tag sollte man ja auch besonders geniessen! ... ich hab den gedanken nur dauernd im kopf: „präg dir das alles gut ein, wird wieder ein weilchen dauern ... nur mehr ein paar stunden ... du musst lange von diesen eindrücken zehren“

Nach dem opulenten frühstücksbuffet packen wir schnell unser zeug, wir wollen den abschied und vor allem das auschecken schnell hinter uns bringen um noch möglichst viel anstellen, aufsaugen und anschauen zu können. Um auszuchecken brauchen wir natürlich auch die keycard ... mist, die liegt noch im zimmer! Also düs ich schnell rauf um sie zu suchen ... aber, die karte ist weg! Shit! Ich setz die empfangsdame im stockwerk drauf an, die auch gleich am gang rumschreit bis alle room-mates zusammenlaufen und für mich suchen ... ich werde um geduld gebeten, informiert dass die karte unauffindbar ist, wieder um geduld gebeten ... schweissperlen formieren sich auf meiner stirn (die buben warten! die stadt wartet!) ... bis endlich ein grinsendes mädel mit dem teil auftaucht und sich hundertmal entschuldigt ...

ok, also los! Spazieren zum fluss, um ein klong-taxi zum Baiyoke Tower zu nehmen, finden aber peinlicherweise die anlegestelle nicht … pfeifen drauf und schnappen uns ein konventionelles taxi (mein rücken bringt mich fast um, trotz painkiller-überdosis, deshalb bin ich echt dankbar für die entschlussfreudigkeit der männer!)

Stefan und ich waren ja schon letztes jahr auf dem turm, diesmal erwischen wir es aber besser ... denn die aussichtsplattform ist geöffnet. Witzig, man steht auf einer riesigen drehscheibe, die die spitze des towers umkreist ... so kann man sich ganz gemütlich Bangkok von oben besehen, ohne auch nur einen schritt zu tun =)
den gratisdrink im cafe (auch mit herrlicher aussicht!) lassen wir uns natürlich auch nicht entgehen ... ein wohliger seufzer entkommt mir, als mein schmerzender rücken kontakt zum weichen ledersessel aufnimmt ... ganz klar, hier bleiben wir ein weilchen! Der cappuchino ist lecker, alle schreiben irgendwas und ich bin froh über das päuschen ...

die zeit rennt uns davon und wir kommen ihr kaum nach! ... schmerzlich bewusst ist uns, alles was wir erleben, sehen, schmecken, riechen und fühlen, tun wir zum letzten mal für lange zeit. Das herumspazieren kriegt so einen fast meditativen charakter!
Ein letztes mal richtig gutes seafood sollts schon auch noch mal geben, deshalb kehren wir auf dem weg zum skytrain noch in ein restaurant ein, das selbiges verspricht (und in das stefan und ich schon letztes jahr wollten)
Sehr, sehr lecker ... Stephan bestellt muscheln, Stefan tintenfisch in currysauce und ich entscheide mich für prawn-cakes mit süsser sauce ... ein erlebnis! Die gehobenen preise dieses etablissements sichern uns einen kellner für uns allein, der nach jedem schluck bier nachschenkt und ständig um uns rumschwirrt, was uns ehrlich gesagt eher lästig ist ... aber sellerie, wir schweben sowieso in anderen sphären!

Wieder: die zeit! ... wir sputen uns ... mit dem skytrain düsen wir bis Saphan Taksin um dort ein longtailboot zu chartern ... dass uns anderthalb stunden die kanäle entlangschippert ... vorbei an blühenden gärten, räudigen hinterhöfen, goldig funkelnden tempeln und spielenden kindern ... toll! Ursprünglich war auch die rede von einem floating market, der sich enttäuschenderweise als ein (!!!) boot, ausschliesslich mit kitsch an bord, herausstellt ... na ja, wir sind ja nicht so und kaufen der netten, hartnäckigen dame zwei holzfrösche ab (zähe verhandlungen, aber schlussendlich haben wir die teile zum halben preis gekriegt ;o)

An einem netten local-markt in der nähe des grand palace steigen wir aus und mischen uns unters dichtgedrängte volk, durchforsten die flohmarkttische nach letzten mitbringseln und landen im „Supatra River House“, einem lässigen lokal direkt am fluss ... ruhe, platz, bier und shakes ... Thailand zeigt sich noch einmal von seiner allerbesten seite. Stephan bestellt, quasi zum abschied, frittierten fisch mit chilli der herrlich neben mir duftet, während die sonne schon einen rötlichen stich kriegt ... auweija, bald wird’s ernst! ... ich verdräng den gedanken gleich wieder ... nein, an den heimflug möchte ich jetzt noch nicht denken! ... ein feines briserl weht, die untergehende sonne gibt eine würdige matinee ... es wird nicht viel geredet an unsrem tisch, jeder geniesst für sich allein ... ab und zu wird die angenehme stille durch ein schlürfen oder grunzen unterbrochen ... perfekte letzte eindrücke ... aber eben die LETZTEN!

In der nähe des hotels wollen wir noch ein letztes bierchen trinken ... als wir im dunstkreis der khaosan road flanieren, fällt uns ein spitzen-lokal ein, in dem wir letztes jahr schon waren ... im hinterhof eines kleinen, entzückenden kolonialhauses, unter einem grossen baum ... ein wirklich netter ort! ... schade, dass uns das nicht schon gestern eingefallen ist! ... als Stephan bemerkt, dass man hier sogar wlan anbietet ... * knurr * ;o)
Bis aufs letzte quetschen wir aus allem noch reise-feeling raus ... ah, das wetter! ... ah, das bier ... die pflanzen, die menschen, der essensduft, die bunten lampions ... alles, alles ist es wert hier zu bleiben ...
warum auch heimfliegen? ... ich könnte mich immer noch entschließen malaria zu kriegen, wir könnten einen seven-eleven überfallen, scheinehen eingehen, das wiener hab und gut verscherbeln und hier ein hostel eröffnen ... wir witzeln über unzählige szenarien ... der gedanke bald in österreich aus dem flieger zu steigen ist einfach zu abstrus!

Ich lasse die letzten wochen noch mal kurz revue passieren – nicht zu fassen, was wir in so kurzer zeit alles erlebt haben! ... ein wunderschöner, aufregender, spannender, abwechslungsreicher und abenteuerlicher trip voller harmonie, verbundenheit und liebe zwischen den reisegefährten war das! Wir sind gewachsen, haben wunderbare menschen getroffen und neue freunde gewonnen, viel gelacht, krankheiten & widrigkeiten überwunden, sind durch sterne geschwommen und finstre höhlen gekrochen, haben zig atemberaubende sonnenauf- und untergänge beobachtet, dem beinahe-tod ins gesicht gegrinst, mönche gejagt, phobien abgelegt, riff gespielt, unsren eltern und freunden manchmal den atem geraubt, viele katzen gestreichelt, tausende fotos geschossen und uns noch mehr in asien verliebt ...
* seufz *

tja, es muss sein ... wir brechen auf, holen unser hab und gut ab, lassen uns zum flughafen chauffieren ... business as usual ...
bis auf eine bange halbe stunde in der wir nicht wissen ob Stephan einen platz im überbuchten flieger kriegt ... wie ironisch, vor kurzem haben wir noch drüber gescherzt, jetzt muss/darf vielleicht wirklich einer länger bleiben =) aber nix da, mitgehangen, mitgefangen ... „Rebernik“ ist für Thais zwar ein unaussprechlicher name, ich versteh die durchsage trotzdem und Stephan kriegt ein ticket * griiiins *

ein paar stunden später erwarten uns meine eltern und Petra mit einem riesigen grinsen im gesicht in Schwechat ... wir rauchen einen abschiedstschick, dick vermummt im schneegestöber ...
was soll ich sagen? ... ausser ein danke an meine lebensmenschen, für diese wahnsinnsreise!

Tini


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