Komm flieg mit // The trip begins here
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05.02.2010 - 20.02.2010

Asian Granny Exploration

Von und mit Stephan
Es geht nach Asien, ich werde erneut Bangkok und Angkor Wat besuchen, aber mit wesentlich mehr zeit für die einzelnen etappen. Schon wieder Südostasien? Ja, aber dieses mal in ganz besonderer begleitung: Meine oma wird mit von der partie sein ...
 

Vienna International Airport, einchecken bei Brussels Airlines

Unsere Reiseroute

Sonnenaufgang ueber den wolken ...

... auch der mond ist zu sehen ...

Brussels Airport: Der Avroliner von Brussels Airlines

Schnelles fruestueck bei Starbucks

Indira Gandhi International Airport: Beim verlassen unseres flugzeuges

So haette ich es mir auch vorgestellt ...

People that behave like sheeps - mich eingeschlossen

Boarding zur letzten etappe ...

Unser flugzeug nach Bangkok, eine Boeing 737-800 von Jet Airways

Und nochmal, weil so schoen.

Und die gute laune haelt - bald hammas gschafft ...
Asian Granny Exploration // 05.02.2010

The Longest Way

Frueh aufstehen, wie es sich fuer den urlaub gehoert, durch Bruessel hetzen, in Delhi zum schaf werden und dennoch spass dran haben.

Halb fünf uhr morgens aufstehen, trotz des bevorstehenden abenteuers fällt's schwer, auch wenn an schlaf eigentlich ohnehin nicht wirklich zu denken war. Alles in mir kribbelt und fiebert, ich will endlich weg und vor allem schon dort sein, obwohl ich mich auf den flug an sich auch schon sehr freue. Und natürlich bin ich extrem wundrig, wie es mit Oma Leni laufen wird.

Die längste zeit, die wir je gemeinsam verbracht haben, war als ich etwa elf oder zwölf war und Christian und ich sie für eine woche in Salzburg besucht haben, um von dort aus einen Skikurs in Werfenweng zu absolvieren. Aber da war eben Chris dabei, da war auch noch Opa Sepp dabei und wir waren viel zu sehr mit uns beschäftigt, um sich mit den großeltern auseinanderzusetzen. Ausserdem war ich damals noch viel schüchterner und zurückhaltender als jetzt, das war in einer ganz anderen zeit, einer anderen welt, in einem anderen ich ...

Meine eltern bringen uns dankenswerter weise trotz viel zu früher stunde zum flughafen und da wird erstmal hauptsächlich geschwiegen - kein wunder, unsere körper bestehen zu dieser zeit noch eher auf schlaf als auf weltreisen. Gut, papa plaudert, aber er redet ohnehin immer, und immer viel, aber das zeichnet ihn ja auch aus, es löst die stimmung.

Das einchecken am flughafen geht schnell, es sind nicht viele leute beim schalter von Brussels Airlines. Europäische hauptstadt hin oder her, wer fliegt da schon im winter freitag früh hin. Wir haben ausserdem glück, das gepäck wird bis Bangkok durchgecheckt, und wir können jedes mal nebeneinander sitzen, bei der ersten und der letzten etappe haben wir sogar einen fensterplatz. Das abschiedsprozedere haben wir schnell hinter uns, zeit für den ersten kaffee - und da bricht die vorfreude und aufregung aus uns beiden heraus, wir geraten sehr schnell in unablässiges schwafeln, sind wahnsinnig gespannt auf die bevorstehenden ereignisse.

In dem kleinen Avroliner, der uns nach Brüssel bringen soll, ist es erstmal schlicht und ergreifend arschkalt. Man muss sich wohl gedacht haben, dass die passagiere ausreichend körperwärme mitbringen, um dem flieger angemessene temperaturen zu verschaffen, heizen ist in zeiten der ausgehenden wirtschaftskrise überbewertet. Eiskalt beziehungsweise nicht vorhanden ist auch der service, jegliche wärme, und sei's nur die eines kaffees, will bezahlt werden, was einigermaßen ernüchternd (besonders blöd, wenn man eh nix im magen hat) wirkt, da wenigstens ein kleines frühstück schon zu den fixen erwartungen gehört hat.

Das ist aber schnell vergessen, man plaudert, liest, nickt ein bisserl ein und landet nach knapp zwei stunden flug im verregneten Belgien, selbstverständlich in einem terminal, der möglichst weit weg vom anschlussgate ist, damit einem in der verfügbaren stunde nur ja nicht fad wird. Also laufen wir erstmal los, hinauf, hinunter, über rolltreppen, die mal rollen und mal nicht, ist völlig zwiegespalten, wie man's nun halten soll, mit einer fünfundachtzigjährigen im schlepptau, die so partout nicht den eindruck macht, eine solche zu sein, andererseits aber halt doch eine ist, sich aber wacker und ohne zu jammern, eher amüsiert durchschlägt.

Wir schlingen noch schnell ein frühstück bestehend aus bagels und schaumlastigem cappuccino beim Starbucks runter und hetzen schon zu unserem flieger, sind die letzten beim boarding, aber noch gut in der zeit. Man fischt uns erstmal aus der reihe raus, um daten abzugleichen, dann dürfen wir den A330-200 von Jet Airways betreten, einer eher alten mühle wie eine SMS von papa berichtet, nichtdestotrotz optisch in gutem zustand - sieht man von einer platte der kabinenverkleidung ab, die anscheinend hauptsächlich mit unauffälligem klebeband befestigt ist, so dass ich's erst während des fluges bemerke. Angefüllt ist er mit einer deutlich größeren anzahl exotisch wirkender menschen und das personal spricht mit einem herrlichen indischen akzent, ist ein wenig chaotisch, aber sehr freundlich. Nun stehen uns knapp neun stunden flug bevor.

Durch den gang getrennt sitzt neben uns eine stattliche Inderin, die wohl mit ihrem sohn reist, in einem gelben sari gehüllt, sich irgendwie in den beengten sitzplatz zwängend. Sie haben einen kopfpolster zu viel, der uns aber auch nicht abgeht, dennoch gibt sie mir wortlos mit durchringendem blick zu verstehen, dass ich ihn doch zu nehmen habe, wahrscheinlich weil ich mich doch besser um meine oma kümmern sollte, also bedanke ich mich überschwenglich und lasse ihn irgendwo unter unseren sitzen verschwinden.

In unserer nähe ist ein fast permanent schreiendes kleinkind untergebracht, so wie schon am flug nach Brüssel, so wie es sich in letzter zeit immer mehr zu häufen scheint - Tini, hast du da wenigstens einen fluch abgegeben oder teilst du nur?

Dieses mal ist das service wunderbar, es gibt zwei warme, selbstverständlich indische mahlzeiten, die gut schmecken, das besteck ist größtenteils aus metall, es gibt Stella Artois und sogar Tiger Beer. Als eine besondere b'sondrigkeit gibt's als nachspeise sogar ein eis am stiel, so ein schokoladeüberzogenes, nussiges teil - das habe ich noch nie beim fliegen erlebt. Als ob jemand erraten hätte, dass Oma Leni auch das eisgen in sich trägt.

Auch das bordentertainmentsystem lässt nichts zu wünschen übrig, jeder kann individuell sein programm bestimmen und Oma Leni ist vor allem von der funktion begeistert, die auf der karte und mit zahlen und daten die position, geschwindigkeit und umgebungstemperatur etc. anzeigt. Ich kann mir grade mal eine folge von "Two And A Half Men" anschauen, so viel plaudern wir, oder, sagen wir's so, vor allem sie und ein bisschen komme ich sogar zum schlafen.

Beim warten vor dem wc lerne ich ausserdem eine Brüssel lebende Schwedin kennen, die mit einem Bayern verheiratet ist und einen sohn in Wien hat und trotz ihrer ursprünglichen herkunt und in hervorragendem deutsch behauptet, dass Wien eine teure (aber sehr schöne) stadt ist.

Der zwischenaufenthalt in Delhi ist mit zweieinhalb stunden leider äusserst kurz angesetzt, wir hätten beide sehr gerne einen abstecher in die stadt gemacht, so geht sich aber natürlich nichts aus. Abgesehen davon ist es beim anflug dunkel, geschweige denn, das wir fensterplätze haben, so bekommen wir von der stadt wirklich überhaupt nichts mit.

Dafür ergibt sich auch so genug. Es ist heutzutage schon mal etwas aussergewöhnliches, wenn ein flugzeug dieser größe nicht an einem gate andockt, sondern die passagiere per bus zum terminal gebracht werden. Beim aussteigen schwallt uns gleich mal warme, verbrannte luft entgegen, alles scheint in einem dunst zu liegen und ausser ein paar anderen flugzeugen jeglicher größe sieht man nichts, man fühlt sich wie in einer unwirklichen welt.

Etwas umständlich werden wir zusammen mit ein paar anderen passagieren, an lauter vornehmlich großen flugzeugen aus aller herren länder zu einem teil des flughafengebäudes gekarrt, wo ausser der grenzkontrolle nichts zu sein scheint, kein hinweis auf anschlussflüge oder einen transitbereich, alles in einem leicht trashigen zustand, so wie man es sich irgendwie von Indien erwarten würde. Ich wende mich an einen herren, der mit einem block beim eingang steht, von dem ich mir ohnehin schon dachte, dass er sich um transitpassagiere kümmert, der uns aber nur stumm hat passieren lassen. Tatsächlich ist er auch für uns verantwortlich, bittet uns zu warten und geht kommentarlos die namen der handvoll verbliebenen durch.

Offensichtlich fehlen ein paar, die geht er erstmal bei der grenzkontrolle suchen, wir mögen doch warten. Wie die schafe stehen wir also da, ziemlich hilf- und ratlos und warten. Mit einem schlag bin ich sehr froh, dass wir einen relativ langen aufenthalt haben. Aus ein bissl bummeln durch den dutyfree bereich wird aber wohl nix.

Einige zeit später kehrt unser mann zurück, offensichtlich ohne die fehlenden gefunden zu haben, bittet uns, ihm zu folgen. Über stufen geht es einmal ums eck in einen kargen raum, auf den ein pfeil mit der aufschrift "Transit" weist, wo wir wieder warten sollen, während er ein elendslanges formular ausfüllen muss - ansonsten sind ausser uns nur securities da. Alles sehr merkwürdig, mehr als einmal muss ich mich zurückhalten, um nicht ein lautes "määääh" von mir zu geben.

Nachdem die formalitäten abgschlossen sind, geht's weiter durch den terminal, vorbei an wartenden, dann erzählt er der gruppe irgendwas unverständliches, von wegen das jene die nach dahin (was auch immer er da sagt), hier warten sollten, während die anderen weitermarschieren. Da wir uns nicht als jene fühlen, die dahin wollen, laufen wir einfach weiter nach, bis wir beim üblichen sicherheitscheck landen. Dort lässt er uns dann alleine. Mittlerweile ist fast die hälfte unserer zeit verstrichen.

Auch der security-check bietet seine merkwürdigkeiten. Als da wären, dass männlein und weiblein eigene metalldetektoren und securities haben und dass der mich scannende typ sehr detailliert wissen will, woher wir eigentlich kommen, wohin es gehen soll, wo meine alten boardingkarten sind, somblablö ... Arme oma leni, die wohl die gleiche prozedur über sich ergehen lassen muss, aber kein Englisch spricht, also wahrscheinlich nicht weiss, was von ihr verlangt wird. Noch dazu muss man boardingkarte und pass bei sich tragen, während in anderen ländern da schon die detektoren ausschlagen. Glücklicherweise habe ich alles dabei und nach einigen ratlosen blicken wird mein boardingpass abgestempelt und ich darf durch. Zwischenzeitlich hat schon die kollegin rübergeschaut, die meine oma zu durchleuchten hatte und wohl begriffen, dass wir harmlos sind, so dass wir beide weiter reisen können.

Viel zeit bleibt nicht, wir stöbern noch kurz in einem laden für indische souvenirs - wenn man schon mal da ist ... - und erforschen die hiesigen sanitäranlagen, dann begeben wir uns schon zu unserem gate, wo glücklicherweise eine bar in der nähe ist, so dass wir uns noch ein herrlich erfrischendes Kingfisher und einen orangensaft genehmigen können, wo wir im austausch für unsere Euros noch ein paar Rupien mit Ghandis konterfei bekommen - besser als jedes andere souvenir aus dem ramschladen.

Weiterhin frage ich mich permanent, wie's Oma Leni bei all den anstrengungen und mühseligkeiten geht, aber wann immer wir uns drüber unterhalten, reagiert sie nur mit berechtigter leiser kritik am system und vor allem trockenem, schwarzen humor oder einfach nur gelassen, während sie alles neue um sich herum aufsaugt und über alles positive jubelt.

Aber noch sind wir nicht im flieger. Beim boarding werden wir wieder aus der reihe geholt, weil man mit den von Brussels Airlines ausgeställten bordkarten nichts anzufangen weiss. Mittlerweile haben wir uns an dieses kafkaeske durcheinander gewöhnt und liebäugeln schon fast mit einer ungeplanten nacht in Delhi. So stehen wir also da, während permanent leute aller art zum bus laufen dürfen und zum flugzeug gebracht wird, während man uns noch nicht mal um geduld bittet. Bloß dass man jemanden holen würde, der das ganze aufklärt, verspricht man uns. Es passiert aber erstmal ewig nix. Bis dann jemand auftaucht, der neue boardingpässe für uns hat, die genau die gleichen infos enthalten, wie unsere, nur dass sie auf papier mit dem logo von Jet Airways gedruckt sind. Mit diesen dürfen nun sogar wir passieren.

Erstaunlicherweise beginnt mit unserem besteigen des busses laut meiner uhr erst das boarding, und die habe ich extra auf hiesige zeit umgestellt. Und noch viel erstaunlicher ist, dass wir trotz alldem mit unsere 737-800 pünktlich auf die startbahn rollen.

Dafür haben wir mal wieder mit unseren sitzplätzen glück, sie befinden sich in der ersten reihe hinter der business-class, so dass wir enorme beinfreiheit haben. Gleich nach dem start gibt's noch mal eine warme mahlzeit, ebenfalls indisch und gut, dann wähle ich "The Informant" aus dem bordentertainmentsystem - das übrigens genau dem der großen maschine entspricht - um möglichst viel von dem viereinhalbstündigen flug zu verschlafen, was mir auch überraschend gut gelingt.

Stephan

 

Bangkok Suvarnabhumi Airport

Im taxi zum hotel

Der erste Moench!

Das restaurant vom New Siam Riverside

Die allgegenwaertigen tuktuks

Khao San Road bei tageslicht ...

Und der erste tempel, mit maechtiger, goldener stupa

Man nimmt das kind mit zur arbeit

Oma Leni schon fleissig am shoppen

Unser zimmer ...

... und die herrliche aussicht - leider nicht im bild ist das Chang Beer

Herrliche details ...

Gatzi ...! Ebenfalls zuhauf in Bangkoks strassen zu finden

Mit dem tuktuk gehts richtung Grand Palace

Tuktuk sammelstelle

Die koenigliche anlegestelle am Chao Phraya

Der Wat Arun, leider nicht mehr bei sonnenuntergang, aber auch huebsch

Noch mehr der wundervollen details ...

Ein affengott, demnaechst in der wohnung von Oma Leni

Tempel UND katze, ein eingang zum Wat Pho

Da sind wir auch drin

Und koennen uns kaum sattsehen, so ueppig ist alles gestaltet

Jeder millimeter zugepflastert ...

Buddhistische gigantomanie und angemessen beeindruckte omama

Auch Buddhas haben nippel, wenn auch der gueldenen art ...

Schon lang, oder?

In der halle des Buddhas platzierte schalen

Das gehoert zu einem der dreihundervierundneunzig wesentlich kleineren Buddhas

Da ist ihnen dann wohl das gold ausgegangen

Bissi dunkel, aber wir lieben es, das tuktukfahren ...

Blick vom hotelzimmer zur bruecke namens "Saphan Phra Ram VIII" und auf unser pool
Asian Granny Exploration // 06.02.2010

Room With A View

Eintauchen in Bangkok, sich der hitze ergeben, mit Nepalesen unterhalten, aussichten geniessen, durch die stadt tuktukern, zwischen maechtigen stupas spazieren, gigantischen Buddhas begegnen, kurz, einfach in diese fantasische stadt eintauchen, sich assimilieren lassen ...

Oma Leni hat weniger glück und ist ziemlich schlaflos geblieben, dennoch aber beim anflug auf Bangkok guter dinge - und der findet, was ich ungläubig zur kenntnis nehmen muss, sogar eine halbe stunde früher als angekündigt statt. Und dieses mal bin ich froh, dass mich kein frühstück aus dem ohnehin nicht tiefen schlaf gerissen hat.

Die einreise verläuft unkompliziert, wenngleich sich hier bei der passkontrolle um diese uhrzeit schon massen an touris anstellen. Sogar unser gepäck ist da, ein bankomat stellt uns das bargeld zur verfügung und schon latschen wir durch den gigantischen Suvarnabhumi-Airport unserem abenteuer entgegen.

Obwohl uns bewusst war, dass in Bangkok zu dieser jahreszeit eine affenhitze herrscht, werden wir von den temperaturen überrascht und quasi erschlagen. Im nu fliesst der schweiss in strömen.

Dank des vorjährigen aufenthalts hier, sind die taxis schnell gefunden und die abwehrmaßnahmen gegen betrug bekannt. Denn der taxifahrer bietet prompt einen pauschalpreis und weigert sich erstmal, das taxameter zu aktivieren. Nach einer kurzen diskussion lenkt er aber grinsend ein und fährt zügig los - das er immerhin zu kennen vorgibt. Zur sicherheit zeige ich ihm aber noch plan und buchungsunterlagen.

Dann bleibt nur noch die hoffnung, dass alles passt und er uns nicht über's ohr haut, aber so weit man dem eigenen orientierungssinn trauen kann, verhält er sich korrekt.

Die einfahrt nach Bangkok fährt mir entsprechend ein, unglaublich, wie sehr ich vergessen hatte, wie toll diese stadt ist, wie vielfältig, wie aufregend. Die kontraste sind unglaublich und die müdigkeit ist wie weggeblasen - auch durch das angenehm klimatisierte fahrzeug. Schweigend lassen wir die ersten eindrücke, und derer gibt es tausende, auf uns einprasseln. So oft ich mittlerweile auch schon in Asien war, es ist jedes mal erstaunlich, wie anders hier alles ist, selbst in einer so modernen grossstadt wie Bangkok. Das beginnt bei den viel bunteren und teilweise sehr schrägen transportmitteln, geht über die behausungen bis hin zu den zahllosen märkten und handwerkern und dem leben, dass sich so massiv auf der straße abspielt, während man sich bei uns in mitteleuropa ja hauptsächlich daheim verschanzt, und das sicher nicht nur aufgrund des klimas.

Auf den straßen Bangkoks herrscht schon reges treiben - zwar fliesst der verkehr zügig aber überall tut sich etwas, es wurlt und summt, trotz der frühen stunde, obwohl heute Samstag ist.

Dem internet sei dank erkenne ich unser hotel, das "New Siam Riverside", noch ehe der taxifahrer uns entlässt, sich brav an den taxameter haltend. Inklusive trinkgeld unterscheidet sich der betrag nur marginal von dem, was er ursprünglich verlangt hatte. Möglicherweise wollte er sich nur schwarz ein bissl was verdienen, man muss ja nicht immer vom schlechten ausgehen.

Nachdem unser zimmer erst hergerichtet werden muss, ruhen wir uns bei einem herrlichen fruitshake auf der terrasse des hotels aus. Wir sind begeistert - der gastgarten liegt direkt am fluss, daneben unser pool, viel schatten durch kleine bäume, eine umfangreiche speisekarte und alles in gutem zustand. Angenehmerweise liegt dieser bereich frühmorgens noch im schatten, so dass wir uns wenigstens ein bissl akklimatisieren können.

Schnell beschliessen wir, erst später eventuell ein mittagsschläfchen zu halten, jetzt zieht es uns beide massiv in die stadt. Das gepäck sicher im hoteldepot verwahrt, marschieren wir einfach richtung altstadt, sprich zur Khaosan-Road.

Die temperaturen sind noch erträglich, und es ist einfach nur schön, dass hier alles wuchert und grün ist und immer wieder etwas blüht - und dass wir uns in t-shirt und kurzer hose pudelwohl fühlen können. Es fällt enorm schwer, sich vorzustellen, dass es gestern noch minusgrade hatte und man das haus nur dick angezogen verlassen konnte.

Unser spaziergang führt uns durch unseren stadtteil, Banglamphu, zur jetzt noch leeren, leisen Khao San Road, auf der man aber dennoch versucht, mit uns möglichst viel geschäft zu machen. So kommen die tuktukfahrer nun mit einerm besonders perfiden trick: Sie gehen lachend auf uns zu, strecken uns die hand entgegen und fragen auf Englisch, woher wir kommen. Nachdem wir so gepolt sind, dass man eine gereichte hand eigentlich nur abwehrt, wenn wirklich etwas schief gelaufen ist, fühlt man sich magisch dazu verpflichtet, die geste zu erwidern, obwohl man genau weiss, dass einem nur etwas verkauft wird. Dreimal lasse ich das über mich ergehen, bis es mir gelingt, mich zu widersetzen - zumal es irgendwie auch spaß macht, diesen für diese gegend so typischen keilern zu begegnen. Spaß, der natürlich binnen kürzester zeit abklingt und sehr bald in gernevtheit umschlägt.

Deswegen verlassen wir die gegend auch rasch, um ganz in der nähe in einem kleinen lokal mit wenig gästen, ohne laute tourimagnetmusik zu rasten. Die hitze macht uns beiden zu schaffen und nach einer kurzen trinkpause wollen wir ins hotel zurück kehren. Wir ordern einen fruchtshake und einen saft, da fällt mir auf, dass ich hunger habe und wenn ich etwas esse, geht ein bier dazu auch. Nein, falsch, dann muss auch ein bier dazu sein.

Flugs bin ich mit einem teller herrlichen chicken-rice und einer flasche eiskaltem Chang Beer versorgt, alles zusammen wieder um kein geld und trotzdem herrlich gut. An einem tisch in unserer nähe nimmt einer der kellner platz und spricht uns an, mit der üblichen frage, woher wir denn kämen. Meine abwehr regt sich sofort, ärgere mich drüber, dass man nicht mal in ruhe essen kann, ohne dass einem etwas verkauft wird.

Aber schon bald stellt sich heraus, dass er nur plaudern will und erzählt, während ich für Oma Leni übersetze, dass er eigentlich aus Nepal stammt, und dass er seit fünf jahren, seit er siebzehn ist, in Thailand lebt. Anfangs hat er auf Phuket bei einem schneider gearbeitet, bis dessen besitzer, ein Inder, alles verkauft hat und in die heimat zurück gekehrt ist. Er entschied sich daraufhin, nach Bangkok zu gehen, dem ort, wo neben Kuala Lumpur und Singapur die meisten Nepalesen landen. Ihn zog es hierher, weil schon einige seiner freunde hier waren.

Erstaunlicherweise hat er sowohl Thailändisch als auch Englisch, dass er übrigens sehr gut spricht, nur durch den alltag gelernt, ohne je eine schule dazu besucht zu haben, behauptet er zumindest. Nun arbeitet er hier gleichzeitig in einem Schneiderladen nebenan und als kellner in diesem lokal, die beide dem gleichen eigentümer gehören. Und zwar sieben tage die woche, ohne je urlaub zu haben ...

Heftig, ich hab' sofort ein schlechtes gewissen, als ich ihm von unserem urlaub und der reise im vorjahr erzähle ... Er kann es sich nicht einmal leisten, seine familie zu besuchen, hat sie seit fünf jahren nicht gesehen, schickt nur geld nach hause. Trotzdem findet er, dass das leben in Bangkok auch für ihn relativ günstig ist, ganz im gegenteil zum extrem teuren Europa.

Dann wird's aber zeit, zum hotel zurückzukehren. Als wir aufbrechen, preist er natürlich den schneiderladen an, aber immerhin dezent genug, so dass er rasch akzeptiert, dass ich mit anzügen und vergleichbarem weder hier noch daheim etwas anzufangen weiss.

Der rückweg führt uns wieder durch eher touristisches gebiet, wobei kleine schlenker in seitengassen gleich wieder viel "ursprünglichkeit" zu bieten haben. Aber selbst die für touristen hergerichteten gebiete bieten überraschend viel flair, auch wenn ich mich innerlich irgendwie dagegen wehre, ohne genau zu wissen warum, da es ja in Europa ebenfalls so abläuft und da wie dort wohl die meisten einwohner froh sind, wenn sie aus den zwar für besucher faszinierenden, aber wahrscheinlich furchtbar anstrengenden handwerklichen berufen entkommen könne, um zum beispiel vom lukrativen tourismus leben zu können.

Unser hotel begeistert uns mit dem zimmer und vor allem der aussicht, weshalb ich glückselig ein bisschen auf unserem balkon sitze und die herrliche aussicht, die großarige temperatur, ein zigaretterl, ein Chang-doserl und einfach das gefühl des reisens geniesse - unbeschreiblich schön, was für ein glück, dass ich das erleben darf ... Das macht müde genug, so dass ich keine fünf minuten brauche, um nach dem duschen einzuschlafen.

Geplant war eine einstündige pause, aber als der wecker läutet, fühle ich mich so erledigt, dass ich noch fast zwei stunden dranhänge, ehe ich mich aus dem bett quäle. Alles in meinem körper schreit nach mehr schlaf und sowohl ich als auch Oma Leni sind total kaputt, als wir beginnen, entlang des flusses spazieren zu gehen. Die größte hitze des tages ist vorbei, es ist eigentlich alles bestens, aber es hilft nichts, die müdigkeit nach dem langen flug, der kurzen nacht und der großen hitze, sitzt tief in den knochen.

Ein kurzer einkehrschwung in einem guesthouse im touriviertel, kombiniert mit ein bissl futter und einer tasse kaffee, wirkt wunder, plötzlich sind wir beide wieder frisch und munter und nehmen uns ein tuktuk zum Grand Palace, um einen blick auf den Wat Arun bei sonnenuntergang zu erhaschen. Der fahrer versucht uns überraschenderweise nicht allzusehr übers ohr zu hauen, und so brausen wir los, den fahrtwind um die ohren und das knattern des motors darin. Ganz sicher war ich ja nicht, ob Oma Leni das gefallen würde, aber offensichtlich hat sie spaß dabei. Was für ein erlebnis, das mit ihr teilen zu können.

Nach wenigen kilometern und um 50 Baht erleichtert, setzt er uns beim nordwestlichen eck des Grand Palace ab und wir spazieren richtung Wat Arun, wobei zu diesem zeitpunkt schon klar ist, dass das mit dem sonnenuntergang nix wird, weil die sonne während unserer pause schon verschwunden ist. So sehen wir den tempel immerhin wunderschön beleuchtet, während dahinter noch der abendhimmel glüht und unter uns der Chao Phraya gluckert, während eine warme brise uns wie eine zweite haut umhüllt.

Wir lassen uns richtung Wat Pho treiben, am weg dorthin ersteht Oma Leni noch eine schaurigschöne maske eines affengottes (so weit wir dem verkäufer da folgen können), dann werden wir schon von einheimischen gewarnt, dass der tempel bereits geschlossen wäre, verbunden mit dem angebot, uns woanders hinzubringen. Wir haben uns aber dennoch dazu entschlossen, weiterzugehen, den tempel zu umrunden, die angenehme nachtluft zu geniessen und zu schauen, dass wir doch ein bissl etwas über die mauer oder durch ein tor sehen.

Zu unserer großen überraschung finden wir doch noch einen geöffneten eingang und erfahren, dass der tempel ohnehin noch bis neun uhr geöffnet hat. Die tuktukfahrer wollten uns also nicht nur abzocken, sondern haben uns dazu auch noch schamlosest belogen. Auch davor wird eigentlich schon im reiseführer gewarnt, mir war das bis dato aber noch nicht passiert.

Aber das verdirbt unsere stimmung natürlich nicht, im gegenteil, Oma Leni ist selig, die stupas jetzt doch noch aus der nähe sehen zu können, anstatt sich mühsam die hälse zu verrenken, um nur ein spitzerl der gebäude auf speicherchip bannen zu können. Um das ganze abzurunden, sind wir auch noch fast alleine in der anlage und können ungehindert fotos machen.

Wir tigern sofort los, und Oma Leni schwelgt nur noch in dem unglaublichen detailreichtum der bauwerke, in der schieren endloskeit an mustern und farben und materialien, die einen ungeheuren aufwand zur zeit der erbauung bedeutet haben müssen. Mit leuchtenden augen führt sie uns durch den tempel, alles genau begutachtend und vollkommen fasziniert von der religiösen maßlosigkeit, um nicht zu sagen, vom größenwahnsinn, der dahinter stecken muss.

Leider ist alles in orangenes scheinwerferlicht getaucht, so dass wir erst durch blitzlichteinsatz erkennen, dass die stupas nicht vergoldet sind, sondern im gegenteil, sogar sehr bunt. Wenn schon nicht ohnehin, so ist alleine das ein grund, hier noch einmal vorbei zu kommen, wenn tageslicht verfügbar ist.

Sogar den liegenden Buddha finden wir, um den herum eigens ein gebäude errichtet wurde. Er soll der gewaltigste in ganz Thailand sein, ein vergoldetes monstrum ist er zweifellos: Sechsundvierzig meter lang und fünfzehn meter hoch (zum vergleich: die Boeing 737-800, die uns nach Bangkok gebracht hat, ist 39,47m lang und 12,5m hoch), das da liegt und auf seinen übergang ins Nirvana wartet. Wie man sieht, ist keine kultur vor absurdem größenwahn gefeit, und sei sie auch noch so friedlich und bescheiden wie der Buddhismus.

Das ändert natürlich nichts daran, dass wir dem nicht erliegen und begeistert aus jeder erdenklichen perspektive fotos machen und "ahs" und "ohs" raunend von seinem kopf bis zu seinen füßen laufen, auch hier angenehmerweise völlig ungestört. Als ob das nicht schon genug wäre, ist auch das ihn umgebene gebäude innen bis zum letzten millimeter vollgepflastert mit malereien oder verzierungen.

Derartig berauscht hinterlassen die übrigen dreihundervierundneunzig wesentlich kleineren buddafiguren trotz ihrer güldenheit nur einen mäßigen eindruck, den sie stoisch im quadrat unter arkaden rund um ein weiteres, überdimensionales gebäude, absitzen.

Übrigens ist dieser Wat Pho nicht nur ein tempel, sondern auch die älteste universität des landes. Sie ist der thailändischen medizin und auch massage gewidmet. Tatsächlich kann man sich hier massieren lassen und das massieren auch erlernen. Apropos, da haben wir natürlich sofort etwas, das wir auf unsere liste der dinge setzen müssen, die wir hier noch erledigen wollen.

Mit dem tuktuk geht's wieder zügig und zügellos ins hotel, wo wir in unserem restaurant am fluss, in der, wie eh schon erwähnt, großartigen abendluft noch ein bissl wein und bier unsere trockenen kehlen kitzeln lassen, während wir versuchen, zu begreifen, welch wunderbare dinge wir heute erlebt haben ... Kaum zu glauben, dass es nur ein tag, unser allererster hier, war ...

Oma Leni legt sich anschliessend gleich nieder, während ich noch den lange ersehnten moment geniesse, auf dem balkon zu sitzen, Beer Chang zu trinken und eine zigarette zur hand zu haben. Vor mir glitzert der Chao Phraya, rechts sehe ich die Saphan Phra Ram VIII, t-shirt und kurze hose genügen fürs absolute wohlbefinden in dieser - hab' ich's schon erwähnt - zweithautigen luft ... Ein paar zeilen kfm und den erfolglosen versuch, die fotos ein bisschen auszusortieren später, fallen ich auch schon völlig erschöpft in tiefen schlaf ...

Stephan

PS: Für die kamera-den (huahua) unter den lesern sei erwähnt, dass ich unglaublich begeistert vom weitwinkel, dem 10-22er, bin. Ich hab's ab der späten abenddämmerung eingesetzt, weil zoomen dann ohnehin nur noch bedingt möglich ist, und es ist unglaublich, wie beeindruckend man so straßenszenen einfangen kann. Oder gigantische liegende buddhas. Nicht mal die mächtigen stupas konnten sich dem, trotz großer nähe, von spitze bis fundament entziehen. Zwar habe ich zwischendurch auch das tele vom 18-200er gebraucht, aber ans wechseln gewöhnt man sich sehr schnell, erst recht, wenn man weiss, welche ergebnisse so zu erzielen sind. Eine wahre bereicherung, das teil - auch wenn's einen erst mal arm macht. =]

 

Im bus nach Amphawa

Und schon beim schwimmenden "markt" - das hier ist unsere küche

Oma Leni kostet von den muscheln

Der herrliche gegrillte fisch war im nu verputzt

Noch eine schwimmende köchin

Ein riesiger leguan, auch schwimmend ...

Diesmal schwimmen wir, auf unserer bootsfahrt um und durch Amphawa

Zwischendurch geht schon mal das benzin aus

Es könnte ja auch beim Gänsehäufl sein, nur isses klimatisch hier sicher besser

Auch schifferl schauen hier anders aus

Man entfesselt uns ...

Wir fahren wieder in Amphawa ein

In den schwimmenden küchen wird immer noch eifrigst gebrutzelt ...

Viel los in diesem kleinen örtchen ...

Kurze pause für eine der schwimmenden köchinnen ...

Das warat hier das Rialto-Äquivalent von Amphawa, zumindest hinsichtlich der menschlichen dichte

Es ist einfach aus jeder perspektive faszinierend

Erwähnte ich schon, dass auf der hiesigen Rialto wirklich uuur viel los ist?

Blick zurück - irgendwo vor der blauen markise war unser lokal

Das wäre jetzt in die andere richtung

Weit sind wir nicht gekommen, ein kaffeetscherl muss aber trotzdem sein ...

... auf der veranda dieses besonders herzigen guesthouses

Und so funktioniert's

Köchin, schwimmend

Eine ganze menge "floating kitchens" ...

Jetzt muss ich's aber nicht nochmal erklären, oder?

Da konnte ich einfach nicht widerstehen

Mal wieder ein blick kanaleinwärts

Ein alle superlative verdienender sonnenuntergang über Amphawa

Und in die andere richtung ...

Wieder zurück, der sonne entgegen, weil's gar so schön ist ...

Das regt gleich zur bierpause an ...

Auch wenn's dunkel wird, der ort hat einfach flair ...

Also, flair, meinte ich, das hat er doch, oder? Irgendwer dagegen?

Es wird nach wie vor gekocht und zubereitet und gegessen und genossen ...

Ha! Dieses mal nicht schwimmend, sondern sehr hübsche t-shirts aufm land anbietend

Granny goes rock'n'roll ...

Kurz vor der rückfahrt nach Bangkok

Wieder daheim im New Siam Riverside

Der versuch, im hotel zu internetten
Asian Granny Exploration // 07.02.2010

The Day Of The Iguana

Obligatorische odysseen, babylonische verwirrungen und schwimmende gär-, äh küchen. Superlativistische sonnenuntergänge und überdimensionale eidechsen wollen ebenso erwähnt werden wie schifferlfahrereien mit viel Amphawa.

Mit müh' und not kriechen wir schon um acht uhr aus den federn. Oma Leni hat sehr schlecht, ich immerhin ganz okay geschlafen, aber jetlag und die lange anreise wirken noch nach. Das reichhaltige frühstücksbuffet unseres hotels weckt ein bissl die geister, aber so richtig in die gänge kommen wir nicht.

Heute wollen wir uns den floating market von Amphawa ansehen, der ort liegt etwa achtzig kilometer südwestlich von Bangkok. Nicht, dass wir schon genug von der grossstadt hätten, aber der markt ist leider nur am wochenende offen und kommenden Samstag sind wir schon am weg nach Angkor Wat.

Der markt ist am besten per bus vom südlichen busbahnhof in Thonburi erreichbar, dem ältesten stadtteil Bangkoks, zu weit, um bequem mit dem tuktuk zu fahren, also nehmen wir uns ein taxi.

Aber, man darf nicht vergessen, wir sind hier in Südostasien, da ist alles ein bissl komplizierter, nicht zuletzt aufgrund der sprachbarriere. Der erste taxler versteht uns zwar ganz gut, weigert sich aber, das taxameter zu aktivieren oder uns zum busbahnhof zu bringen. Er möchte uns selbst nach Amphawa bringen und veranschlagt dafür tausend Baht. Zum vergleich: Laut Lonely Planet kostet die busfahrt nur siebzig Baht pro person.

Nachdem er darauf beharrt, steigen wir wieder aus und lassen uns vom portier ein neues rufen, dieses mal nennt er auch gleich dem taxifahrer den zielort.

Auf geht's, guter dinge geniessen wir klimaanlage, noch haben wir uns einfach nicht an die hitze gewöhnt. Zwar muss auch der fahrer kurz auf den taxameter hingewiesen werden, aber er macht's wenigstens anstandslos. Ich zücke den stadtplan und schaue, wohin er fährt, leicht misstrauisch, dass verstanden wurde, wohin wir wollen.

Kurze zeit später wendet er und fährt in die entgegengesetzte richtung unseres ziels - das fällt auch Oma Leni sofort auf, aber ich denke mir, dass er vielleicht einen umweg fahren muss, um auf die brücke zu kommen, Thonburi liegt ja auf der anderen seite des Chao Phraya.

Dennoch bleibt er weiterhin auf kurs. Ich halte ihm nochmal den plan vor die nase und sage ihm "Thonburi", er nickt nur, ändert die fahrtrichtung aber nicht. Gut, nachdem die strecke kurz ist, will er vielleicht über die autobahn fahren, um ein bissl extra kohle zu machen, man weiss es nicht. Der plan im Lonely Planet ist leider nicht genau genug, um sagen zu können, was der optimale weg ist.

Und er fährt weiter, und weiter, stur entfernt er sich immer mehr vom busbahnhof und ich werde langsam frustriert. Hätte mir eigentlich gedacht, dass man den taxlern in Bangkok wenigstens halbwegs trauen kann, wenn sie schon den taxameter aktiviert haben. Kurz überlege ich mir, ob er uns vielleicht an eine entlegene stelle transportieren will, aber das kann ich mir dann doch nicht vorstellen, dazu wirkt der typ einfach zu friedlich. Ausserdem sind wir in Thailand!

Wenn ich in solchen situationen nicht gleich angemessen zornig reagiere, dann macht sich lethargie in mir breit. So warte ich nur darauf, wie er uns erklären will, dass wir diesen seltsamen weg nehmen. Überlege mir auch ihm einfach zu sagen, dass er stoppen soll, um uns rauszulassen, so dass wir ein anderes taxi zurück nehmen können, aber auf der gegenfahrbahn ist so viel verkehr, dass wir wohl ewig im stau stecken würden ...

Nochmal deute ich auf unseren plan, weise auf Thonburi hin - dieses mal reagiert er wenigstens, nimmt sein handy, ruft jemanden an und gibt es mir. Eine frau, die englisch spricht, ist am apparat und fragt, wo wir denn nun eigentlich hin wollen, nennt einen mir unbekannten zielort. Ich bekräftige nochmal, dass es sich um den südlichen busbahnhof von Thonburi handelt und dass wir von dort aus nach Amphawa wollen. Das scheint sie endlich zu begreifen und ich gebe das handy wieder an den fahrer.

Der fällt aus allen wolken, so weit das den eher sparsam gestikulierenden Thais halt möglich ist, und damit scheint wohl klar zu sein, dass es "nur" ein ordentliches missverständnis gewesen ist. Mittlerweile sind wir schon über eine halbe stunde unterwegs und bei einem busbahnhof in einem ganz anderen stadtteil angekommen ...

GRMPF!

Nur gut, dass der markt eigentlich erst um vier uhr nachmittags beginnt, so dass wir keinen allzu grossen zeitdruck haben, wir sehen auf diese weise auch mehr von Bangkok als wir je geplant haben, aber ... Na ja, halt.

Auch am "rückweg" schlägt der taxler seltsame pfade ein, aber als ortsunkundiger - von der sprache wollen wir gar nicht erst reden - ist es sehr schwer, gute ratschläge zu erteilen. Immerhin stimmt die richtung grundsätzlich, auch wenn er sich einmal ordentlich verfährt und nochmal umdrehen muss, so dass ich fast glaube, dass er meint, er müsse uns bis Amphawa bringen.

Nach geschlagenen eineinhalb stunden erreichen wir endlich den busbahnhof, für eine fahrt, für die ich nicht mehr als eine viertelstunde geschätzt hatte. Eineinhalb stunden soll die ganze busfahrt nach Amphawa dauern!

Zu allem überfluss verlangt er auch noch den vollen auf diese art zusammen gekommenen betrag, den ich ihm auch aushändige, sonst wäre ich ordentlich ausgerastet, und das wollte ich nicht, das hätte mir die stimmung endgültig verdorben. Ausserdem ging's nur um sieben Euro, das ist die aufregung nicht wert - zumal ja wirklich keine böse absicht dahinter lag, das glaube ich dem mann schon.

Egal. Hauptsache, wir sind da.

Am busbahnhof müssen wir uns erstmal zum ticketschalter durchfragen und jetzt glaube ich natürlich keinem mehr, der sich hilfsbereit erweist, auch wenn in diesem fall alle korrekt auskunft geben. Seltsamerweise müssen wir die tickets mitten in einem zur anlage gehörenden einkaufszentrum, im zweiten stock kaufen - ganz ausgezeichnet, wenn der bus womöglich wenige minuten später abfährt.

Aber wir haben glück, es bleibt uns noch eine halbe stunde, bis zum aufbruch, so dass wir uns mal ein bissl beruhigen können. Auch der preis stimmt, wie im reiseführer angekündigt.

Pünktlich sind wir zur stelle, finden rasch den richtigen bus - erkundigen uns nun aber mehrmals ob's auch wirklich der richtige ist - und schnappen uns gute sitzplätze. Netterweise ist es ein ganz normales, leicht räudiges fahrzeug, das ausser uns anscheinend nur einheimische transportiert. Kein unterkühlter Green Bus oder überkandidelter Crazy Bus.

Man hätte halt nur vorher wissen müssen, dass auf den tickets die boarding- und nicht die abfahrtszeit angegeben ist, so müssen wir nochmals eine halbe stunde warten, hoffend, das wenigstens das passt. Und es passt. Genau dreissig minuten später sind wir unterwegs und können uns endlich entspannen. Mir fällt ein ordentliches knäuel schafswolle vom herzen.

Der bus scheint von einer familie betrieben zu werden. Der mann fährt, die frau ist schaffnerin und die beiden kleinen töchter sind auch dabei, spielen, essen, tollen den durch das fahrzeug und sind dennoch erstaunlich ruhig.

Auch bei der fahrtdauer hat der reiseführer nicht zu viel versprochen, nach einer stunde und vierzig minuten erreichen wir Amphawa, die schaffnerin kümmert sich netterweise drum, dass wir die haltestelle nicht verpassen. Wir erkundigen uns bei ihr gleich nach dem letzten bus nach Bangkok - angeblich soll der um 23:40 uhr gehen, das wollen wir aber natürlich gleich verifizieren.

Wir finden aber keinen ticketschalter und beschliessen, spätestens um sieben wieder hier zu sein, um auf nummer sicher zu gehen. Soooo spät wollen wir ohnehin nicht zurückkehren.

Den schwimmenden markt finden wir rasch, er ist nur zwei ecken entfernt und die einheimischen weisen uns, ohne dass wir fragen müssen, den weg - wird wohl nicht viele andere ziele für Farangs hier geben.

Der markt entschädigt dann für alles, es ist einfach großartig. Zwar ist irrsinnig viel los, aber den großteil der besucher scheinen Thais zu stellen - es dürfte einfach ein beliebtes ausflugsziel sein.

Allerdings ist der markt ganz anders, als man ihn sich erwartet. Keine spur von schwimmenden marktständen, sprich booten, von denen aus gemüse oder obst und blumen verkauft wird, auch befindet sich die kundschaft nicht auf schiffen.

Auf den kleinen booten, größenmäßig vergleichbar mit ruderbooten bei uns, wird essen aller art zubereitet, dutzende von ihnen liegen an der kaimauer des schmalen kanals, daran drängen sich dicht an dicht kleine holzhäuser, auf der kaimauer schieben sich die besucher gegenseitig voran, an einigen stellen stehen stühle und tische bereit, aber viele leute setzen sich auch einfach auf stufen, die zum wasser führen oder auf bänke und schnabulieren dort ihre kleinen mahlzeiten.

Wir wählen die variante mit den tischen, allerdings im glauben, in einem normalen lokal gelandet zu sein. Rasch ist aber der sehr gut englisch sprechende eigentümer bei uns und erklärt, wie's funktioniert, in dem er zuerst runter auf ein schiff im kanal zeigt, dann auf eine große, zum glück bebilderte speisekarte, die am sonnendach hängt, auf der drei gerichte angepriesen werden: Garnelen, muscheln und gegrillter fisch, genau das, was in dem schifferl zubereitet wird. Hervorragend!

Ich ordere den fisch, dergleichen spätestens seit Laos, vor allem seit Luang Prabang in allerbester erinnerung - serviert bekommen wir dann aber auch noch muscheln und garnelen, also probieren wir uns durch alles durch, wäre ja nicht so, dass wir nicht neugierig sind.

Die muscheln schmecken eher fad und sind schon ziemlich ausgekühlt, so dass ich vornehmlich an jenen tag, damals, in Vietnam, denken muss, an dem mich das probieren einer muschel einen ganzen tag böse reihern liess, unter anderem auch in den Mekong. Aber ich bin tapfer, und koste noch ein paar andere, um sicher zu gehen, dass sie wirklich nichts können. Das wiederum verbinde ich gleich mit einem kaffee-erlebnis in Paris, aber mehr dazu ein andermal.

Die garnelen, garniert mit glasnudeln sind auch nicht der rede wert - aber der fisch ... Einfach köstlich! Hervorragend gewürzt, dazu der geschmack vom grill, den vertilgen wir beide voller wonne in kürzester zeit. Sagenhaft!

Dass alles zusammen, inklusive der getränke, keine fünf Euro kostet, ist dann nur noch das sahnehäubchen. Paradiesisch! Auch, weil rund um uns alle am schwelgen sind und permanent die körbchen mit den speisen von den booten zur kundschaft schweben. Das flair von Amphawa trägt den rest dazu bei.

Sprich, Oma und ich sind mal wieder glückselig ...

Oh, und noch etwas - kurz nach dem essen stehe ich fotografierend am geländer, da entdecke ich einen riesigen leguan, der gemächlich schwimmend den kanal quert, züngelnd nach futter suchend, was ihm angesichts der vielen schaukelnden küchen kein allzu großes problem sein sollte. Der körper alleine muss knapp einen meter lang gewesen sein, dazu noch ein langer, kräftiger schwanz. Abgesehen von krokodilen habe ich noch nie so ein großes reptil gesehen, schon gar nicht in "freier natur", sehr beeindruckend ...

Der wirt hat uns auch eine bootsfahrt durch den kanal empfohlen, was angesichts der drückenden hitze nach einer guten abwechslung klingt. Darauf angesprochen bringt er uns zu einem ticketschalter, wo man uns anbietet für 500 Baht ein boot für uns beide alleine zu mieten, das sofort startbereit ist, oder zu warten, bis genug andere da sind, und dann nur 50 Baht zu bezahlen, was eine viertelstunde dauern könnte. Oma Leni fackelt nicht lange rum, entscheidet sich flugs dafür, sofort aufzubrechen, was mir ebenfalls recht ist.

So haben wir ein longtail-boot für uns alleine - hinten sitzt der kapitän, den motor bedienend, vorne ein junge, der wohl das boot an engstellen manövrieren muss, wenn man das aus dem neben ihm liegenden paddel schliessen kann - und der uns im lauf der fahrt auch mal von unkraut befreit.

"Longtail" hat übrigens nichts mit dem gemächt des kapitäns zu tun, sondern bezieht sich auf den aussergewöhnlichen (in diesen breiten allerdings häufigen) antrieb. Vom flexiblen motor, der ähnlich einem aussenborder, nur ohne verkleidung, am heck des bootes montiert ist, führt eine mehrere meter lange stange ins wasser, an deren ende sich die antriebsschraube befindet. Je nachdem, wohin gelenkt wird, wandert also die schraube mit, bei bedarf kann er sie auch knapp unter der wasseroberfläche führen, so dass das boot zwar laut röhrend, aber mit einem affenzahn dahinsausen kann, selbst wenn das gewässer seicht ist.

Man schippert uns also eine gute stunde zuerst über einen breiten, von palmen und dschungelartigem gewächs gesäumten fluss, dann durch immer schmäler werdende kanäle, eine große runde machend zurück zum ausgangsplatz. Dabei kühlt uns der angenehme fahrtwind und immer wieder mal die gischt, was dazu führt, dass ich permanent das objektiv putzen muss.

Zwischendurch sind am Ufer malerische häuser auf stelzen zu sehen, die meisten davon wirken eher so, als ob sie wohlhabenden leuten gehören würden, aber vereinzelt sind auch noch ziemlich ursprünglich wirkende behausungen zu sehen. Es geht uns auch mal kurz das benzin aus, aber man hat zum glück einen reservekanister dabei.

Am schönsten wird's gegen schluss, als wir wieder in Amphawa einfahren und der kanal mittlerweile nur mehr so breit ist, dass zwei longtailboote schön aneinander vorbei passen. Auch hier sind nette häuschens zu sehen, die zunehmend dichter stehen, so dass irgendwann eine durchgehende holzhauszeile daraus wird - kaum eines mit einem stock, erst recht keine höheren. Der davor meist ungesichert verlaufende steg befindet sich etwa zwei meter über der wasserlinie, immer wieder führen stufen hinauf, um ein anlegen zu ermöglichen. Leute spazieren am steg, und wir sehen sogar im kanal badende, laut lachende und natürlich winkende kinder.

Bald sind wir wieder im zentrum des kleinen ortes, wo der markt noch in vollem gange ist, permanent gerichte von den booten zur kundschaft auf dem steg gereicht werden. Das treiben wird immer geschäftiger, bis sich die leute gegenseitig zu schieben scheinen - dennoch wirkt es nicht ungut. Dieser ort hat einfach etwas sehr sympathisches. Zudem scheinen es nach wie vor einfach nicht viele westliche touristen zu sein, sondern hauptsächlich heimische sonntagsausflügler.

Kurz darauf ist unsere runde auch schon zu ende und wir stürzen uns ins getümmel, versuchen, über eine brücke auf die andere seite zu gelangen. Es ist eine schmale brücke, auf der grade zwei bis drei leute nebeneinander platz haben und der strom an besuchern scheint nie abzureissen. Oma Leni kommt der vergleich mit der Rialtobrücke in Venedig in den sinn und das trifft's ziemlich gut. Nur dass Venedig mittlerweile zum reinen touristenabzockmoloch geworden ist, zumindest in der hauptsaison, so wunderschön die stadt an sich ist.

Gemütlich mischen wir uns unter die übrigen spaziergänger, sind fasziniert von den zahllosen schwimmenden küchen, erfreuen uns an der putzigen kulisse, die der ort bietet und sind von den in den kleinen geschäften angepriesenen souvenirs fasziniert. Im gegensatz zum sonst üblichen ramsch werden hier viele originelle sachen angeboten. Und das auch noch im wunderschönen ambiente der holzhäuser, die alle sehr gepflegt wirken.

Man fühlt sich ein bisschen an den nachtmarkt von Chiang Mai erinnert, der ebenfalls sehr gut besucht war und uns voriges jahr zu einem wahren t-shirt-kaufrausch verführt hat. Ähnlich ergeht's nun Oma Leni, die auch einigen der netten sachen nicht widerstehen kann. Selbstverständlich muss ich auch ein paar t-shirts kaufen.

Wir brauchen lange, um wenige hundert meter zurück zu legen, und ohne jetzt noch mehr mit superlativen um mich werfen zu wollen, machen wir kurze rast auf der verande eines sehr herzigen guesthouses, trinken einen kaffee und können uns kaum sattsehen am geschehen rundum uns. Das leben ist halt eins der schönsten ...

Das spiel wiederholt sich nochmal, nur endet es jetzt mit einem bier in einem etwas touristischer angehauchten lokal, dafür direkt am kanal, und einem sonnenuntergang, der kaum kitschiger sein könnte und alles in ein unwirkliches licht taucht.

Die nächste brücke, auf der deutlich weniger los ist, nutzen wir, um am anderen ufer zurück zu schlendern, noch ein paar souvenire kaufend. Mittlerweile ist überall die beleuchtung angegangen, die aber im gegensatz zu den hier meist angewandten neonröhren wunderbar sanft ist und dem dorf einen romantischen schimmer verleiht.

Und nein, ich werde nicht von der thailändischen tourismusbehörde bezahlt, Amphawa hat sich diese überschwenglichkeit redlich verdient. Es gibt nicht viele orte, die so eine gute symbiose zwischen tourismus und tradition zusammenbringen.

Kurz nach sieben erreichen wir die stelle, an der wir den bus verlassen haben und fragen uns bei den einheimischen durch, wo beziehungsweise wann der nächste bus nach Bangkok fährt. Was gar nicht so leicht ist, weil man uns immer wieder an die selbe stelle weist, nur dass dort keinerlei hinweisschild ist oder gar ein ticketschalter. Und mein misstrauen bleibt momentan, bis ich eine eindeutig verifizierbare information bekomme.

Als wir grade ein paar japanische touristinnen dazu ausfragen, kommt eine junge frau zu uns und erweist sich als ticketverkäuferin - das wäre also auch gelöst. Angeblich soll der bus um halb neun fahren.

Die zeit wollen wir in einem lokal in der nähe überbrücken, finden eins in sichtweite, auf der anderen strassenseite. Am weg dahin überkommt's Oma Leni noch mal und sie kauft in einem rock'n'roll-lastigen t-shirt-shop ein. Bin mir nicht sicher, ob sie sich dessen bewusst ist, aber sie mag halt bunte sachen. Der verkäufer, ein junger Thai, ist jedenfalls belustigt, macht aber rücksichtsvoll die musik leiser. Und lässt sich auch überreden, im preis für ein shirt mit den köpfen der sesamstraßenfiguren runterzugehen.

Dann lassen wir uns erschöpft, aber sehr, sehr glücklich im strassenlokal nebenan nieder, das wie üblich aus einer mobilen küche, plastikhockern und -tischen besteht. Zum glück gibt's kalte getränke, das cola kostet unglaubliche fünf Baht.

Als wir ins plaudern und den tag revue passieren vertieft sind, sehe ich im augenwinkel einen bus vorbei brettern und an unserer station halt machen. Sofort packen wir alle sachen, und ich stürme schon mal vor, um notfalls die tür aufzuhalten, Oma Leni wird derweil vom t-shirt-verkäufer über die straße begleitet - ich mag die leute hier wirklich gerne ...

Es ist grade mal dreiviertel acht, kann man sich denn auf nix verlassen?

Lustigerweise ist es der bus mit der gleichen crew, die uns schon am vormittag hergebracht hat, die schaffnerin lacht, uns wiedererkennend. Nur die beiden kleinen mädels sind verschwunden, schlafen entweder hinten oder sind vielleicht bei den übrigen familie abgeliefert worden. Wir finden wieder gute plätze, weit vorne und warten auf die abfahrt.

Und warten. Beobachten die einsteigenden leute. Und warten. Kann es sein, dass die abfahrtszeit schon gestimmt hat, und man nur wieder früher zusteigen lässt? Ich war mir nicht sicher, ob Amphawa die endstation ist, mittlerweile sieht es aber so aus.

Bald nicken sowohl Oma Leni als auch ich ein, immer wieder kurz aufwachend, ohne dass wir uns bewegt hätten. Pünklich um halb neun geht's tatsächlich los, der bus bis auf den letzten platz voll, ein paar müssen sogar stehen; wieder sind's hauptsächlich einheimische, zumindest keine westlichen touris.

Oma Leni verschläft den großteil der rückfahrt, kein wunder, nach so vielen, so schönen erlebnissen, ich hacke die erinnerungen ins handy und geniesse die fahrt im quietschenden, manchmal scheppernden bus über die thailändischen schnellstraßen, durch die nacht ...

Erstaunlich wie ruhig es ist, obwohl so viele menschen hier auf engem raum sind und sich viele von ihnen unterhalten, ist es nicht mehr als ein murmeln, das sanft über die sitze getragen wird.

In Bangkok schnappen wir uns ein taxi, die große hoffnung hegend, dass man uns dieses mal auf dem kürzesten weg ins hotel bringt. Ich halte dem mann, der uns einem taxi zuweist, die visitenkarte von New Siam Riverside unter die nase und bitte, dass man uns hin bringt, er reicht sie an den fahrer eines knallig dunkelrosafarbenen autos weiter, der nickt und schon sitzen wir im tiefkühlten fahrzeug.

Wieder habe ich den stadtplan in händen, mir schwörend, dass ich dem fahrer keinen umweg erlaube - es passt auch alles, er fährt, wie ich's auch tun würde. Wunderbar!

Aber, keine zwei minuten später biegen wir auf einmal in eine dunkle seitengasse, und ich ärgere mich, keine ahnung habend, ob er einen schleichweg fährt oder schon wieder einen ganz anderen zielort verstanden hat. Auch als er wieder auf eine der höhergelegten schnellstraßen biegt, bin ich mir noch unsicher. Aber da rückt auch schon die königliche brücke ins sichtfeld, die unweit unseres hotels liegt. Binnen grade mal fünfzehn minuten, wenn überhaupt, und für nur achtzig Baht, sind wir schon daheim.

Da bleiben wir auch gleich, nutzen das umfangreiche angebot unseres hauseigenen restaurants, plaudern, trinken noch ein glas wein und sind wieder einmal die letzten, die aufs zimmer gehen. Dort schreibt Oma Leni noch fleissig ansichtskarten während ich mich auf den balkon verdrücke, mit den üblichen verdächtigen bewaffnet, um mir das KFM tippeln zu versüssen ...

Stephan

 

The Shadow of Angkor in der Sonne ...

Beim hintereingang von Angkor Wat.

Die afferln sind enorm entspannt im umgang mit den touristen.

Beim spielen ...

Foodsharing, auch wenn mamaaffe nicht so ganz freiwillig damit rausrückt ...

Ein bissl gesellschaft ...

Man hält ausschau ...

Ob auch affen vor aliens angst haben ...?

Hmmmmmmmmmmmmmmmmaginemargemmmmmmmmmm ...

Ich hab ja was ... aber noch mehr haben, das wär' schon auch was ... Is' ja nur menschlich, oder?

Manche versuchen, einfach süß auszuschauen ...

Hmmmmmmmmmm ... Mamma, hunga ...! Bringen die nun noch was, oder nicht ...?

Immer diese gierigen g'schropp'n ...

Maaaaammaaaaaa!

Oida, i würg' di ...!

Klassisches "Auch-haben-wollen"-szenario ...

Hmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm ...

Der hat sogar ne frisur, quasi ...

Massagieren und ein paar flohtscherln zerdrücken, was könnt's schöneres geben?

Wirklich völlig nonchalantes verhalten gegenüber dem haarlosen bruder.

Wir machen noch einmal einen abstecher nach Angkor Wat, um uns einem speziellen relief zu widmen.

Selbiges stellt den hinduistischen schöpfungsmythos dar ...

Bewohner des milchigen meeres ...

Hier befindet sich ein relief über die verschiedenen arten der belohnung und bestrafung in den hinduistischen himmeln und höllen - ja, es gibt dort eine vielzahl derer ...

Durchaus plastisches und detailreiches schlachtengetümmel ...

Es heisst abschied nehmen, von Angkor ...

Das ist doch schon ein mächtiger anblick ...

Man stelle sich vor ...

In the jungle ...

Mehr angkorsche fauna

Es sind auch viele schmetterdinger unterwegs.

Das war einmal eine brücke, Spean Thmor genannt ...

Ein tempel geht noch!

Schwupps, bin ich schon ganz oben ...

So viel also zum thema aussicht.

Das kann man einfach nur unterschreiben ...

Das waraten dann die sogenannten Khmerstufen.

Nochmal so ein abgebrochener fenstergitterstab.

Shops wohin das auge blickt.

Also, wie gesagt, einfach enorm eindrucksvoll ...

Das warat dann jetzt das östliche tor zum Angkor Thom ...

Und hier ist ein markantes detail selbigen tores ...

Es herrscht hochbetrieb bei den restaurants nahe des Bayon Tempels ...

Da sind wir schon am weg zurück nach Siem Riep.

Der wirklich allerletzte blick zurück ...

Mit diesem ballon kann man für wohlfeile 15 Dollar auf Angkor blicken.

Kambodschanisch hat nicht nur eine hübsche schrift ...

Ein schlachtszene ...

Die glückliche kambodschanische familie ...

Ein modell des königlichen palastes in Phnom Penh.

Alles nur theater.

Warum muss ich dabei an Avatar denken?

Man legt sich ins zeug ...

Oder/und schaut hübsch aus ...

... und hat eine menge spaß dabei ...

Auch wenn's frappant an Hawaii erinnert ...

Noch ein zuschauer, der dran glauben musste.

Als krönender abschluss mal wieder ein liegender Buddha ...
Asian Granny Exploration // 18.02.2010

Monkey Business

Also, da waren affen, eine ganze menge, und da wurde milchiges meer von göttern gequirlt, man stieg auf tempel und theaterte sich durch Kambodscha ...